Ich hatte das große Glück, dass ich die A-rival SpoQ der Baros GmbH testen durfte. Der Test hat mir sehr viel Freude bereitet und ich bin von der Uhr angetan. Vorab muss ich sagen, dass ich bezüglich der verschiedenen Uhrentests weniger auf die Software achte, sondern meine Priorität liegt vielmehr auf dem täglichen Einsatz. Ich gehöre

noch zu der Generation von Läufern, die ein handschriftliches Trainingstagebuch führt. Ich bin mit dieser Methode bisher am besten gefahren und ich finde solche Bücher auch einfach schön. Sie haben mir schon eine Menge Ärger erspart. Zwar habe ich auch schon Garmin connect benutzt, aber mir sind diese Spielereien einfach zu zeitaufwendig. Gerade habe ich wieder Synchronisation-Schwierigkeiten mit meiner Garmin, aber das ist ein anderes Thema.

So jetzt habe ich aber genug geschwafelt;-)

Mir war die A-rival SpoQ bis zu diesem Test völlig unbekannt. Ich bin durch Zufall auf diese Uhr aufmerksam geworden, als ich nach verschiedenen GPS-Uhren gegooglet habe. Schon damals fiel mir der sensationelle Preis auf und die vielen guten Kritiken, die man im Netz finden konnte. Mein Interesse war also geweckt. Ich muss zugeben, dass ich von einer Uhr, die momentan für 75 Euro vertrieben wird, keine großen Erwartungen hatte. Umso gespannter war ich, als der Postbote das Paket gebracht hat. Ich riss das Paket auf und inspizierte die Uhr genau, was mich direkt zu meiner ersten Testkategorie bringt:


1. Die Optik

Zugegeben, im ersten Moment dachte ich schon: „Man, was ist das ein Klopper!“ Die Uhr ist wirklich nicht gerade klein. Aber meine Befürchtung, dass die Uhr zu schwer sei, war unbegründet. Ich habe sie selbst gewogen und mit 85 Gramm ist sie nur unwesentlich schwerer als die Garmin 310xt (77 Gramm). Vom gesamten Aufbau erinnert sie mich auch stark an die Garmin 305 bzw. 310xt, wie man auf dem Bild erkennen kann. Meine Freundin ist die Uhr auch des Öfteren Probe gelaufen und auch ihre zierlichen Ärmchen konnten die Uhr ohne Probleme tragen. Aber zugegeben: Wer auf ein modisches Aussehen Wert legt, der wird mit dieser Uhr nicht unbedingt glücklich werden. Die Uhr verfügt über sechs Knöpfe, welche seitlich angebracht sind. Sie sind ausreichend groß und auch im schnellen Tempo gut zu finden, was mir immer wichtig ist.

 

2. Technik

2.1 Display und Bedienung

Das Display ist recht groß und sehr gut lesbar. Besonders gut gefällt mir, dass man das Display wie bei meiner der Garmin 310xt vierteilen kann und die gewünschten Informationen individuell anordnen kann. Durch Drücken der Pfeiltaste lassen sich dann auch weitere Informationen anzeigen. Die Bedienung war für mich selbsterklärend, da die Uhr mich - wie erwähnt - sehr an meine alte Garmin 305/310 erinnert. Ich musste die Uhr im Prinzip nur individuell einstellen und konnte direkt loslaufen.

Das Ziffernblatt lässt sich auch bei Dunkelheit gut lesen, da die eingebaute Beleuchtung ausreichend stark ist.

 

2.2 GPS

Das wichtigste Kriterium ist natürlich die GPS Funktion. Vorab muss ich sagen, dass die Uhr den Satelliten erstaunlich schnell findet. Bei diesem Tempo konnte keine meiner Uhren mithalten.

Auch die Genauigkeit des GPS ist schlichtweg überragend. Im Wettkampf stimmte die Distanz ziemlich genau. Auch im Training stimmten meine Strecken. Ich habe ja noch zwei andere Uhren (TomTom und Garmin) und alle wiesen bis auf wenige Meter Differenz das gleiche Ergebnis aus.

Auch die Satelliten Verbindung hielt immer. Da der Test aber im Winter stattfand, kann ich nichts darüber sagen, wie der Empfang im Sommer unter einem dichten Blätterdach ist. Aber an der Saar und im blattfreien Wald funktionierte die Uhr tadellos.

 

2.3 Akku

Die Akku Laufzeit der Uhr ist einfach überragend. Sie liegt bei mindestens 20 Stunden und damit weit über dem üblichen Durchschnitt.

 

2.4 Herzfrequenzmessung

Die Uhr wird mit einem passenden Brustgurt geliefert. Vorab: Die Messung funktioniert ohne Probleme. Allerdings gibt es an dieser Stelle ein paar kleinere Verbesserungsmöglichkeiten.

 

· Der Brustgurt ist nicht codiert, was bei einem Einsatz im Lauftreff oder beim Wettkampf die Daten verfälschen kann. Wobei mir diese Daten im Wettkampf egal sind. Allerdings könnte über einen codierten Gurt nachgedacht werden. Außerdem verfügt die Uhr nicht über eine Ant+ Übertragung, wie die meisten modernen Uhren.

 

· Der Brustgurt ist ein Textilgurt, womit ich leider meine Probleme habe. Mir schneiden diese Gurte immer in die Haut. Das geht mir aber bei allen Herstellen so, weshalb ich lieber einen Hartplastikgurt benutze. Bei anderen Herstellern tausche ich diese Gurte meistens um. Ob dies bei dieser Uhr möglich wäre, weiß ich leider nicht.

 

3. Trainingsfunktionen

Von den gebotenen Trainingsfunktionen der Uhr war ich begeistert und hätte diese bei diesem Preis auch nicht erwartet. Nachfolgend habe ich die mir wichtigsten Funktionen aufgeführt:

· Auto-Runde: Beginn einer neuen Runde nach Distanz oder Zeit

· Manuelle Runde. Dies ist mir wichtig beim Intervalltraining

· Auto Stopp: Ist zwar nur eine Spielerei, aber dennoch sinnvoll. Es lässt sich

einstellen, dass die Uhr beim Unterschreiten einer gewissen Geschwindigkeit stoppt.

·Zahlreiche Alarmeinstellungen, z.B. nach Zeit/Distanz/Geschwindigkeit/ Herzfrequenz

Die Uhr bietet auch einen virtuellen Trainer. Diesen habe ich, wie viele andere Funktionen, aber nie getestet. Die mir wichtigen Details habe ich aufgelistet, alles andere ist individuell und muss selbst probiert werden.

 

Fazit

Die Uhr würde besser A-Rivale heißen, da sie den etablierten Anbietern wirklich das Wasser reichen kann. Die SpoQ ist eine faire Uhr. Man bekommt für relativ wenig Geld eine Uhr mit der ein ambitioniertes Training problemlos möglich ist. Von der Optik, Software und Display entspricht sie nicht mehr der modernsten Generation von Uhren. Wer seine Daten in sozialen Netzwerken posten möchte, muss entweder viel Mühen auf sich nehmen oder zu einer anderen Uhr greifen.

Wer aber ein professionelles Training absolvieren möchte und dabei über ein kleines Budget verfügt, ist bei der SpoQ bestens aufgehoben. Die Uhr wurde ebenfalls von meiner Freundin und von meinem Bruder gelaufen und alle waren begeistert. Ich kann die Uhr auf jeden Fall empfehlen.


Kleines update:

Heute habe ich herausgefunden, dass sich die Höhenmeter direkt im Display ablesen lassen. Dies ist eine ganz tolle Funktion, die nicht selbstverständlich ist, denn bei vielen Uhren besteht diese Möglichkeit nicht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Magnus Fink (Donnerstag, 15 Januar 2015 19:19)

    Bin mit der Uhr 2 Jahre gelaufen. Technisch und von der Vielfältigkeit her absolut super. Du hast in Deinem Bericht ein paar Punkte angesprochen: Gurt, es gibt leider keinen anderen. Aber die sind sehr kulant wenn was kaputt geht. Bei mir ist eine Verbindung gerissen, bekam nach einem kurzen Telefonat anstandslos innerhalb von 2 Tagen einen neuen mit der Post- kostenlos. Das Material der Uhr ist leider Schweiß anfällig, wird im Sommer also leicht weis, braucht entsprechende Pflege. GPS Verbindung im Sommerwald sehr gut, auch bei geschloßener Wolkendecke. Die mitgelieferte Software erlaubt eine äusserst detailreiche Auswertung offline am PC. Mit Karte usw. Habe die Ergebnisse der Uhr in unserer Laufgruppe öfter mit sehr viel teureren Uhren verglichen, lag immer ganz dicht bei. Allerdings ist es schon ein deutliches Manko, dass der Pulsmesser nicht codiert ist, so hatte ich letztlich doch eher regelmäßig falsche Pulswerte in der Auswertung (Spitzen zu hoch und das öfter über eine längere Zeit). Dies hat bei mir zu einer weiteren Uhr mit codierten Gurt und Bluetoothübertragung geführt. Sollte Arival das mal ändern ist die Uhr für alle, die kein Designerstück brauchen eine sehr gute Alternative. Bei mir bleibt sie auf alle Fälle als Ersatzuhr dabei.