• 24.01 Mitlosheimer Silvester-Lauf

Aus Veranstaltersicht stand der traditionelle Silvester-Lauf 2015 unter keinem guten Stern. Nachdem der ursprüngliche Termin wegen Schnee und Eis verschoben werden musste, fing es pünktlich, zwei Stunden vor dem Start, stark an zu schneien. Da ich mich schon mit meiner Freundin verabredet hatte und ich meinem Arbeitskollegen (der Mitorganisator ist) fest zugesagt hatte, beschloss ich trotz des Verkehrschaos die beschwerliche Reise nach Mitlosheim anzutreten. Aufgrund der wirklich teilweise abenteuerlichen Verkehrssituation rund um Losheim wurde der Lauf auf Bitte der Läufer um eine halbe Stunde verschoben. Dafür noch recht vielen Dank an die Veranstalter, sonst hätte Eva, die aus Trier kam, wohl den Start verpasst. 

Leider hat mich die Saison 2015 direkt mit Fersenproblemen überrascht. Nachdem ich die ganze Woche ein reduziertes Programm absolviert hatte, was aber keine Besserung brachte, wollte ich eigentlich gar nicht starten. Nach einem längeren Telefonat mit dem "Laufwolf" des LTF Köllertals beschloss ich aber doch zu starten. Er meinte, wenn ich noch ohne größere Beschwerden laufen kann, solle ich den Kopf ausschalten und einfach laufen. Genau das tat ich dann auch;-)

Schon beim Einlaufen merkte ich, dass dies heute kein Zuckerschlecken wird. Die eh' schon schwere Strecke würde durch den Schnee nicht leichter werden (dachte ich mir). 

Als der Startschuss dann fiel, setzte ich mich direkt an die Spitze. Eigentlich wollte ich wegen meiner Ferse mit angezogener Handbremse laufen. Allerdings sind solche taktischen Überlegungen nichts für mich;-) Wenn ich an den Start gehe und noch halbwegs laufen kann, dann presse ich auch alles raus. Schnell merkte ich, dass ich diesen Lauf vermutlich gewinnen werde, aber darum ging es mir gar nicht. Ich wollte einfach eine gute Zeit laufen und unabhängig von den Bedingungen schneller sein wie im letzten Jahr. Allerdings waren die 3,5 Kilometer bergauf im Schnee brutal. Nach zwei Kilometern verlor ich etwas an Boden. Alleine an der Spitze konnte ich nicht das Allerletzte aus mir herhaus holen und ich baute einen Kilometer in 4:30 und 4:20 ein. Bergab konnte ich es dann aber wieder knallen lassen;-) Ich lief bergab in 3:35 und hatte Gottvertrauen in den Grip meiner Trailschuhe, obwohl es mir schon mulmig war. Schließlich überquerte ich die Ziellinie als Erster. Was mich aber viel mehr freute, war die Tatsache, dass ich im Schnee über eine Minute schneller war als im Vorjahr.

In gemütlicher Runde ließen wir den Tag ausklingen. Ein Lob geht an dieser Stelle noch an den Veranstalter. Die Läufer wurden an allen Schlüsselstellen sicher von den tatkräftigen Helfern und Feuerwehrleuten geleitet. Alles in allem wünscht man den Organisatoren für das nächste Jahr wieder besseres Wetter oder besser gesagt mehr Teilnehmer. Denn ich fand das Wetter zur Abwechslung ganz geil.

Einziger Wehrmutstropfen bleibt meine Ferse, die ist nämlich nicht besser geworden und ich sehe die saarländischen Meisterschaften im HM echt in Gefahr...

  • 01.02 Schmelzer Crosslauf

Der Schmelzer Crosslauf war für mich persönlich eine kleine Enttäuschung. Ich hatte mir richtig was vorgeholt, weil ja auch noch gleichzeitig die saarländischen Meisterschaften im Crosslauf stattfanden. Im Dezember bin ich extra als Vorbereitung den Advents-Cross auf identischer Strecke über 13 Kilometer gelaufen.  Damals funktionierte es auch eigentlich ganz gut. Auch stimmte meine Form, wie ich letzte Woche in Mitlosheim unter Beweis gestellt hatte. Zwar plage ich mich seit 3 Wochen mit einem blöden Fersensporn herum, welcher aber an dieser Stelle nicht als Entschuldigung taugt. Denn ich konnte 80 Prozent meines gewöhnlichen Trainings umsetzten und Schmerzen hatte ich während des Laufes auch nicht. Ich wollte auf den diesmal 4 Kilometer einen 4er Schnitt laufen. Allerdings waren die Bedingungen schwerer wie erwartet. Es wechselten sich vereiste und tief matschige Passagen ab. Mit diesen Bedingungen hatte ich leider mehr Probleme als andere Teilnehmer. Gegen Spikes hatte man an diesem Tag eh nicht die geringste Chance.

Vom Start weg reihte ich mich direkt hinter der Spitze ein. Allerdings merkte ich, nach der mir sehr gut bekannten, ersten brutalen und matschigen Steigung, dass mir an diesem Tag völlig die Kraft fehlte. Dies kenne ich von mir in dieser Form eigentlich nicht. Der Grund hierfür kam mir aber später und war erklärbar;-), dazu später mehr. Erschwerend kam hinzu, dass ich selbst bergab nicht wirklich vertrauen in meine Schuhe hatte. Ich konnte nie richtig laufen lassen. Nach dem ersten Kilometer hatte ich ein richtiges Tief, den zweiten Kilometer konnte ich dann nur in 4:34 laufen. Dies wird auf einer 4 Kilometer Strecke leider nicht verziehen. Danach konnte ich mich wieder stabilisieren und pendelte mein Tempo bei 4:10 ein. Dies ist eine meine großen Stärken, welche ich auf der kurzen Strecke leider nicht ausspielen konnte. Egal wie kaputt ich bin, für gewöhnlich kann ich mich nach ein, zwei Kilometern wieder auf einem ordentlichen Tempo stabilisieren. Ich denke eine oder zwei weiter Runden und ich hätte wieder Boden gut machen können. Aber fairer Weise muss ich mir eingestehen, dass es bei diesen Bedingungen wesentlich bessere Läufer gibt. Vielleicht haben diese einfach mehr Erfahrung oder weniger Angst, aber mich haben diese Bedingungen sehr gebremst.

Aber warum ich völlig Saft und kraftlos war, beschäftigte mich noch länger an diesem Tag. Klar war der Boden schwer und der Schnee, aber dass ich auf der 4 Kilometer Strecke die Beine nicht mehr richtig hoch bekomme, dass muss doch einen Grund haben. Dieses Phänomen begleitete mich eigentlich schon die ganze Woche. Als ich abends wieder meiner Übungen machte fiel es mir ein. Seit einer Woche mache ich (wegen der Ferse) fast täglich ein intensives Rücken-, Beinachsen- und Fußtraining....und jetzt ratet mal warum ich schwere Beine habe....manchmal ist die Lösung ganz einfach;-)...

Die Hauptsache ist aber, dass meine Fersen zumindest nicht schlimmer geworden sind und dies ist die für mich an diesem Tag erfreuliche Erkenntnis. 

  • 08.02. Halbmarathon Saarbrücken

Der Saarbrücker HM war für mich dieses Mal eine Reise ins Ungewisse. Ursprünglich habe ich ja seit Dezember nach einem 1:19er Plan trainiert, allerdings hatten mir meine beidseitigen Fersenprobleme einen Strich durch diese Planung gemacht. Ursprünglich wollte ich diesen Lauf als Vorbereitung für die saarländischen Meisterschaften im März nehmen und in diesem Tempo loslaufen, um mich daran zu gewöhnen. Es wäre auch nicht schlimm gewesen, wenn ich dann eingebrochen wäre, da er ja nur Tempohärte bringen sollte. Diese blöde Geschichte zwang mich aber dazu, von meinem eigentlichen Plan abzuweichen und es ging mir nur noch darum, von meiner sehr guten "Dezember-Form" möglichst viel zu retten, um dann nach überstandenen Problemen wieder voll einzusteigen. Die ganze Woche habe ich schon mit mir gehadert, ob es überhaupt Sinn macht, an den Start zu gehen. Denn zwischenzeitlich dachte ich, der Fuß wird besser und wollte diesen kleinen Fortschritt nicht direkt wieder zerstören. Naja, gestern Abend entschloss ich mich dazu, einen letzten 8-Kilometer-Testlauf zu machen, um dann zu entscheiden... Dieser Testlauf hatte leider Null-Aussagekraft, weil sich leider die Anzeichen einer Magen-Darm-Grippe eingeschlichen hatten und der Heimweg nur noch in sehr langsamen Tempo möglich war. Als ich mir aber dann abends den Wecker stellte, war die Entscheidung eigentlich schon gefallen ;-)))) "Wenn ich jetzt nicht richtig krank werde, würde ich wohl laufen..."

Morgens begrüßte mich dann auch schon ein sehr flauer Magen und wie gewohnt schmerzende Fersen. Mit letzteren habe ich allerdings ein Abkommen geschlossen: Ich bette sie feudal in meine weichen Einlagen und sie werden zumindest nicht schlimmer;-)))) Wenn sie weiter so luxuriös auftreten wollen, sollten sie sich daran halten;-) Gegen den Magen gab es schnell ein paar Tropfen mehr als die Packungsbeilage empfahl und das musste reichen. 

Aufgrund der Probleme machte ich mir also gar keinen Druck oder Zielvorgaben. Ich wollte einfach rennen und gesund ins Ziel kommen. Diese Rennen werden ja bekanntlich die Besten. Als der Startschuss fiel, waren alle Selbstzweifel weg und ich ballerte voll los. Die ersten drei Kilometer noch hinter der Spitzengruppe, was natürlich viel zu schnell war (ich glaube 3:28-3:38). Aber da es recht flott losging, dachte ich mir: ..."Versuch einfach mal die ursprünglich 1:19! Mehr wie dich blau laufen kann ja nicht passieren...". Bei Kilometer 4 musste ich mir dann zu allem Übel auch noch die Schuhe binden. Beide!!! Mit etwas Wut im Bauch wollte ich die verpassten Läufer direkt wieder einholen. Alles in allem eine alles andere als durchdachte Renntaktik;-))) Zugegeben, auf diesem Gebiet habe ich noch so meine Schwächen. Bei Kilometer 5 merkte ich, dass ich Tempo rausnehmen muss, sonst würde ich den Lauf nicht packen. Nach einem kleinen "Erholungs-Kilometer" konnte ich mein Tempo nach Kilometer 6 bei etwa 3:50 einpendeln. Nach 10 Kilometer zeigte die Uhr exakt 38 Minuten. Der Rückweg sollte Dank Gegenwind nicht leichter werden. Allerdings war mir schon nach 14 Kilometer klar, dass es eine PB werden wird. Diese Butter wollte ich mir auch nicht mehr vom Brot nehmen lassen und ich lief die nächsten zehn Kilometer in 39:45 fast ganz konstant bis ins Ziel. Dort stoppte  die Uhr dann bei 1:22:14. Immerhin 75 Sekunden schneller als die alte Bestzeit.

Sollte ich gesund bleiben und wieder richtig trainieren können, ist die 1:19 nur eine Frage der Zeit. Der heutige Lauf war trotz aller Schwierigkeiten ohne größere Probleme über die Bühne gegangen, was mich für die Zukunft optimistisch stimmt. Und die Fersen halten sich bisher an unser Abkommen, zumindest ist durch den Lauf keine Verschlechterung eingetreten...

 

 

Gutsweiherlauf Neunkirchen
Gutsweiherlauf Neunkirchen
  • 22.02 Gutsweiherlauf Neunkirchen

Dieser Lauf war mir bis dato noch nicht bekannt, von daher stand für mich eine Teilnahme schon lange fest. Denn neue Strecken machen immer besonders viel Spaß. Dass der Lauf auf meinen Geburtstag fiel, störte mich nicht weiter. Was gibt es schöneres, als ein kleiner Wettkampf am Geburtstag. 

Einziger Wermutstropfen war die Tatsache, dass ich diesen Geburtstags-Lauf mit meiner Freundin gemeinsam laufen wollten, allerdings war diese seit Samstag stark erkältet. Erste leichte Symptome merkte ich auch bereits, aber ich wollte die Segel noch nicht streichen. Zumal mein neues Outfit ein paar Tage zuvor geliefert wurde und ich dieses unbedingt präsentieren wollte ;-) Ich stand also sonntags morgens in aller früh auf, packte meine Geschenke aus und hörte tief in mich rein. Ich fühlte mich schon etwas zerschlagen, aber noch alles im grünen Bereich. Schnell noch den Blutdruck (120/80) und Puls (49) gemessen. Alles noch in Ordnung, einem Start stand also nichts mehr im Wege. Auch beim Einlaufen mit Timo und Tobias war kein erhöhter Puls fest zu stellen, also freute ich mich auf das Rennen. 

Am Start waren diesmal mir sehr viele unbekannte Gesichter, die ich folglich nicht einschätzen konnte. Also reihte ich mich direkt in der Spitzengruppe ein, man weiß ja nie ;-).  Gut am Trikot des LC Rehlingen, hätte ich mir schon denken können, dass diese Gruppe nicht langsam wird. Die ersten 2 Kilometer lief ich noch gut mit in 7:05. Doch dann kam der erste Berg, ich wusste zwar, dass die Strecke profiliert ist, aber nicht, dass es 2 Kilometer am Stück bergauf geht ;-) Ich war mal wieder zu flott angegangen. Mühevoll kletterte ich in 4:05 den Berg hinauf. Schon während des Anstiegs merkte ich, dass meine beiden Blasenflaster sich gelöst hatten. Tags zuvor lief ich mir mal wieder 2 riesige Blasen mit meinen neuen Einlagen. Ich dachte mir: "...bergab wird das bestimmt kein Zuckerschlecken..." Dies sollte sich dann auch bestätigen, es schubberte und brannte furchtbar im schnellen bergab Tempo. Da aber aufgeben am Geburtstag im neuen Trikot keine Option war, biss ich mich durch. Es blieb sehr wellig und teilweise, hatten die nassen Waldböden etwas von einem Trail-Lauf. Aber es lief eigentlich ganz rund bis zu Kilometer 8.  Ab dort wurden meine Beine immer schwerer und ich fühlte mich, als hätte mir jemand den Stecker gezogen. Vermutlich war dies der erste Vorbote der Grippe. Ich lief den Kilometer in erschreckenden 4:20. Für den letzten Kilometer konnte ich die letzten Kräfte mobilisieren und kam als Gesamt achter und zweiter in der AK in guten 38:22 ins Ziel. Mit dieser Zeit war ich an diesem Tag sehr zufrieden. Auch der Lauf war sehr schön und vor allem sehr abwechslungsreich, ich kann ihn jedem nur empfehlen. Mich wird man dort zukünftig öfters sehen.

Natürlich ist die Grippe abends ausgebrochen und ich hüte seither mein Bett. Auf der Vorbereitung für die saarländischen Meisterschaften im HM scheint dieses Jahr ein Fluch zu liegen. Nachdem ich seit knapp 5 Wochen wegen meiner Ferse nur reduziert trainiert habe, zwingt mich jetzt die Grippe zu einer weiteren Pause. Von den angepeilten 1:19 im März kann ich mich wohl endgültig verabschieden. Dort zählt dann nur noch eine gute Zeit, eine 1:21 sollte dennoch drin sein.


 

  • 08.03 Merziger Citylauf

 

Bei traumhaftem Wetter, stand heute der Merziger-City-Lauf im saarländischen Laufkalender. Ich wollte dieses Rennen als Standortbestimmung nutzten, um zu sehen, wo ich zurzeit stehe. Nachdem ich mich von der Grippe erholt habe und auch die Ferse im erträglichen Bereich gehalten werden konnte, habe ich seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder eine volle Trainingswoche hingelegt. In der Summe waren es etwas mehr als 70 Kilometer. Nach dem Tempolauf am Dienstag mit Till, welcher schon überraschend gut geklappt hat, konnte ich am Donnerstag meinen erst zweiten 20 Kilometer-Lauf seit dem DAK-Halbmarathon absolvieren. Da ich wie gesagt die saarländischen Meisterschaften nächsten Sonntag trotzt aller Schwierigkeiten nie wirklich aufgegeben habe und mich mit tierisch langweiligen Aqua-Jogging Einheiten fit gehalten habe, wollte ich jetzt wissen, was so kurz vor dem Halbmarathon noch an Form vorhanden ist. Als K.o. Kriterium sollte heute eine 38 vor dem Komma stehen. Sollte ich dies nicht erreichen, wäre der Halbmarathon für mich ausgefallen. Vor dem Start traf ich auf meinen Laufkumpel Patrick Franz. Dieser kam auch ganz frisch von einer 6 wöchigen Laufpause zurück, wie er mir erzählte. Da wir vor der Verletzung fast immer in der selben Zeit ins Ziel kamen, passte dies heute ja perfekt ;-) Nach einem kurzen warm-up mit Torsten fiel auch schon der Startschuss. Ich lief mit Patrick unser gewohntes Tempo an. Nach zwei Kilometer merkten wir aber, dass dieses Tempo für uns noch zu früh kam. So mussten wir heute meinen Kumpel Torsten auch ziehen lassen, am heutigen Tag war er einfach besser trainiert. Patrick und ich lieferten uns aber in der "Reh-Gruppe" ein erbittertes Rennen. Ständig brach einer von uns etwas ein und musste den anderen ziehen lassen. Aber immer konnten wir die Löcher wieder schließen. Wir lieferten uns ein erbittertes Privatduell. Da wir beide etwa gleich lang reduziert trainiert haben, wollte keiner den anderen ziehen lassen. So kamen wir dann zeitgleich in 37:49 ins Ziel. Wir waren beide mehr als zufrieden mit unserem Ergebnis. Ich glaube ohne diese Konstellation wäre es heute wesentlich langsamer geworden ;-) Wir waren uns beide einig, dass wir nun den Halbmarathon nächste Woche laufen werden. Auch wenn die Zeit knapp bemessen ist, denke ich, dass wir mit einer harten Trainingswoche noch einen kleinen Sprung machen können.

Torsten kam in guten 37:26 ins Ziel und Timo unser unkaputtbarer Kilometerfresser konnte nach seiner Bestzeit über 5 Kilometer im Hauptlauf knapp unter 40 Minuten bleiben. Auch Eva konnte mit 25 Minuten recht flott in die neue Saison starten. So waren an diesem Tag alle mit ihren Zeiten sehr zufrieden.

  • 15.03 Halbmarathon Saarbrücken

Die Saarlandmeisterschaften im Halbmarathon waren für 2015 mein ganz großes Ziel. ich begann mit einer gezielten Vorbereitung bereits im Dezember 2014. Ich wollte strikt nach Plan trainieren um bei den Meisterschaften eine 1:19 zu laufen, was auch mit Sicherheit für einen Podiumsplatz in der AK gereicht hätte. Bis Mitte Januar funktionierte auch alles wie am Schnürchen. Ich klopfte mir regelmäßig 25 Kilometer Läufe mit meinem neuen Trainings Partner Patrick in die Beine. An dieser Stelle gute Besserung, hoffentlich bist du bald wieder fit.

Allerdings sollte auf der Vorbereitung bzw. auf dem Lauf ein Fluch liegen. Von Mitte Januar an ging so ziemlich alles schief, was schief gehen kann. Angefangen mit meinen Fersenproblemen. Diese zwangen mich mein Training zurückzufahren und auf Form-Erhaltung umzusteigen. Die langen Läufe wurden ganz zusammengestrichen und nicht mehr regelmäßig gelaufen. Die langsamen Einheiten verlegte ich ins Wasser. Aqua Jogging ist zwar stinklangweilig, aber ich war überrascht, wie effektiv es ist. Anfang Februar stand dann der DAK Halbmarathon auf dem Plan, bei diesem Lauf wollte ich sehen, wo ich stehe. Ich beendete ihn überraschend in 1:22:xx. Mit dieser Zeit hatte ich nicht wirklich gerechnet, ich hatte nichts verloren. Im Gegenteil, es war eine neue Bestzeit und nicht weit von der ursprünglich angepeilten Zeit weg, die ich zu diesem Zeitpunkt als Vorbereitung für März laufen wollte. Ganz gab ich also die 1:19 noch nicht auf. Die Füße bekam ich dank Einlagen und Physiotherapie einigermaßen unter Kontrolle und fing an mein Training zu steigern. In Neunkichen konnte ich auf sehr schwerer Strecke eine richtig gute Zeit laufen, sollte es etwa doch noch klappen? 

Der Rückschlag kam direkt in Form einer starken Grippe, die zwang mich zu 8 Tagen kompletter Trainingspause. Mittlerweile war es Anfang März. Ich verabschiedete mich endgültig von der 1:19. Das neue Ziel hieß, überhaupt beim HM dabei zu sein und wenigstens die 1:22 bestätigen. Am 02.03 nahm ich dann wieder das Training auf. Ich setzte mir eine Deadline, diese war der Merziger Citylauf am 08.03. Wenn ich dort eine 38:xx laufen könne, wollte ich auch den Halbmarathon eine Woche später laufen, wenn nicht hätte ich nicht teilgenommen. Der Wettkampf lief erstaunlich gut und ich konnte ihn in 37:50 beenden, was für eine 1:22 reichen sollte. Dienstag machte ich noch 1200 Meter Intervalle nahe an meiner Bestzeit und da war sie wieder die Hoffnung. "Wenn die Intervalle so gut klappen, kommt die Form genau zum rechten Zeitpunkt zurück", dachte ich mir.

Aber das Schicksal sollte noch einen weiteren Nackenschlag für mich reserviert haben. Donnerstagmorgens ging es schon langsam los. Es deutet sich eine Magen-Darm Grippe an, die dann Donnerstagabend in Form von Durchfall voll durchschlug. Aber es wunderte mich nach dieser Vorbereitung nichts mehr. Ich gab mich kämpferisch und sagte mir: "dieser Rückschlag hält mich jetzt auch nicht mehr auf". Ich stieß im Netzt auf einen Bericht der Ruder-Damen, die kurz vor dem Wettkampf den Norovirus bekamen und dennoch Weltmeister wurden. Wenn das kein Ansporn war ;-) Spätestens jetzt war ich gewillt das Rennen zu laufen. Ich besorgte mir dann direkt Loperamid um den Durchfall zu unterdrücken bzw. den Flüssigkeitsverlust zu stoppen und kippte mir hochdosiert Elektrolyte und Unmengen  Tee rein. Mein Wettkampf-Speiseplan setzte sich diesmal aus Suppen, Brei, Brezeln, Cola und Tee zusammen. Alles was man so vor einem Wettkampf braucht ;-) 

Samstags stellte sich eine Besserung ein und ich beschloss einen letzten Probelauf zu absolvieren. Ich lief einen lockeren Lauf mit zwei Kilometern im Wettkampftempo. Schon während der schnellen Kilometer stellten sich Magenkrämpfe ein und ich war froh noch rechtzeitig nach Hause gekommen zu sein. Sollte ich echt den Wettkampf absagen, niemals. Noch waren es 24 Stunden...ich dachte wieder an die Ruder-Damen ;-) und gab die Hoffnung nicht auf. Was aber auch hieß weiterhin Suppe ;-), allerdings nahm ich Samstag zu den Elektrolyten noch BCAA´s ein, damit der Körper irgendwas an Energie hat. 

Als Sonntags morgen der Wecker klingelte war ich voll motiviert, der Magen meckerte zwar immer noch, aber ich war gewillt alles zu riskieren, zu hart waren die letzten Monate. Stundenlange Qualen beim Aqua Jogging sollten nicht für die Katz sein. Ich schlabberte etwas Haferschleim und nahm eine ordentliche Menge Loperamid. Dies Zeug ist echt der Hit, ohne dieses Mittel wäre an Laufen nicht zu denken gewesen.

In der Startaufstellung reihte ich mich recht vorne mit meinem Bruder, Torsten und Patrick Franz ein, als Wettkampftaktik wählte ich volles Risiko. Eigentlich war meine Form ja nicht ganz schlecht und ich dachte mir entweder reicht es oder eben nicht. Ich bin kein Typ, der so was mit gebremsten Schaum angehen kann. Wenn ich an den Start gehe, gebe ich auch 100 Prozent. Ich lief mit Till in einer gut gehenden Gruppe. Wir waren auf 1:19er Kurs. Ich dachte mir..."scheiß drauf, vielleicht reicht es doch". Versuchen musst du es. Allerdings merkte ich nach 7 Kilometern, dass ich die Gruppe ziehen lassen muss und ich dieses Tempo nicht durchhalten werde. Bis Kilometer 10 blieb ich aber noch auf 1:19er Kurs. Bei 10 Kilometer standen 37:40 auf der Uhr. Aber ich merkte immer mehr, wie mir die Kraft ausging, vermutlich auch wegen der fehlenden Nahrung. Beim Wendepunkt kam dann der Hammer. Der am Hinweg spürbare seitliche Wind, sollte sich am Rückweg als Gegenwind entpuppen und ich rede hier nicht von einem leichten Zug, nein es sollte brutaler Gegenwind sein. Genau was man braucht, wenn man eigentlich schon blau gelaufen ist.

Was sich dann auf den letzten 10 Kilometern abspielte ist im Nachhinein nur noch mit Irrsinn zu erklären. Teilweise habe ich Erinnerungslücken, ich lief mehr oder weniger im Intervall Bereich, ein Kilometer ging völlig in die Hose, der nächste war wieder super flott. Ich wollte dieses Rennen unbedingt zu ende bringen. Zumal ich wusste, dass wenn ich ankomme auf jeden Fall die 1:22 erreicht würde und vermutlich sogar eine neue Bestzeit rauskommt, aufgrund der ersten Hälfte. Zwischenzeitlich musste ich mal kurz an den Rand zum kotzten. Danach ging es dann aber wieder! Immer mehr Läufer überholten mich, deren Tempo ich nicht mehr im Geringsten mitgehen konnte. An die letzten Kilometer erinnere ich mich auch nicht mehr wirklich. Ich schleppte mich ins Ziel. Ich realisierte noch, dass ich mir mit 1:21:50 eine Bestzeit erkämpfen konnte, bevor ich an den Rand der Saar lief um mich ein weiteres Mal zu übergeben. Ich war noch bis weit in den Nachmittag fix und fertig. Ich war zuhause nicht mehr in der Lage das Auto rückwärts einzuparken. Ich rief meine Freundin an, die dies dann kopfschüttelnd übernahm :-). Ich fiel direkt in meine Bett, welches ich für den Rest des Tages auch nicht mehr verließ. Ich würde dies als mein bisher härtestes Rennen bezeichnen und auch nicht zum nach machen empfehlen. Nichtsdestotrotz  bin ich super stolz, dieses Rennen beendet zu haben und auch noch in Bestzeit. Mein Dank an dieser Stelle geht natürlich an die Ruder-Damen, die ich mich unterwegs immer wieder zum durchhalten motiviert haben ;-))))

Hier noch meine Zeiten:

3:37-3:40-3:41-3:43-3:42-3:43-3:46-3:45-3:45-3:56-4:13-3:55-3:39-4:20-4:00-4:02-4:04-3:59-4:04-4:01-3:54.

Unter optimalen Bedingungen schaffe ich dieses Jahr die 1:19, davon bin ich überzeugt.

  • 06.04 Osterlauf Itzenplitzer Weiher

Am Ostermontag stand der Itzenplitzer Osterlauf auf dem Programm. Es war erst die vierte Auflage und dennoch hat er in der Laufszene schon Kultstatus. Egal wen man zu dem Lauf befragte, man hörte immer nur das Allerbeste. Dieses Jahr wollte ich mich dann selbst von dem besonderen Flair überzeugen und meldete mich für den 8,25 Kilometer Rundkurs an. Ich sollte auch nicht enttäuscht werden. Es handelt sich um einen landschaftlich sehr schönen und top organisierten Volkslauf, der allerdings völlig zurecht als sehr wellig bis bergig beschrieben werden kann.

Da ich seit einiger Zeit das "Reha-Programm" des TV  Rehlingen nutze, beschloss ich diesen Lauf für den TV zu starten, dessen Mitglieder auch sehr zahlreich vertreten waren. Nach einem Gruppenfoto und ein paar Blödeleien ging es zum Start. Ich reihte mich recht weit vorne ein, weil man mir sagte, dass die Strecke recht eng sei und ich mir doch einiges vorgenommen hatte. Vom Start weg lief ich mit einem Läufer der Grojos hinter der Spitze auf Platz 4 und 5. Das Tempo war eigentlich recht gut gewählt, weil ich ja wusste, dass einige Berge folgen werden. Bis Kilometer 3 lief es ohne Probleme. Nach 3 Kilometer konnten wir auch noch den späteren Dritten einholen, der sichtlich mit Seitenstechen zu kämpfen hatte. Wir waren noch keine 2 Minuten an diesem Läufer vorbei, als ich plötzlich auch heftige Seitenstechen bekam. "Verrückt!!!" dachte ich, "das kann doch nicht möglich sein!" Ich quälte mich noch bis Kilometer 4, bevor ich das Rennen abbrach. Seitenstechen kenne ich von mir eigentlich gar nicht und hatte diese bisher auch noch nie in einem Wettkampf. Ich fing an zu gehen und ärgerte mich kriminell, als mich Läufer für Läufer überholte. Ich hatte doch so gut im Rennen gelegen und Kraft hatte ich auch noch. Das Schlimmste war aber, dass ich fast am höchsten Punkt des Rennens aussteigen musste, nachdem fast alle Berge bewältigt waren. Das durfte doch nicht wahr sein. Meine letzte Aufgabe eines Rennens resultierte aus dem Jahr 2013 und ich dachte nicht, dass so was mal wieder vorkommt. Nach etwa 30-40 Sekunden  merkte ich, dass es besser wurde und ich beschloss, das Rennen fortzusetzen. Mit mächtig Wut im Bauch rannte ich los wie besessen und konnte an der letzten Steigung wieder ein paar Läufer einholen. Da es ab Kilometer 5 aber fast ausschließlich bergab ging und die Läufer vor mir auch alles gute Läufer waren, konnte ich bergab keinen weiteren Platz mehr gut machen. Auch war sämtlicher Rhythmus dahin. Ich trudelte schließlich als Gesamt 9. in 32:25 ins Ziel. Das war zwar wieder einmal nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, aber ich war zufrieden, das Ziel noch in einer guten Zeit erreicht zu haben. Das Jahr 2015 will anscheinend meine Willensstärke testen. Nachdem das ganze Jahr bisher eine einzige Qual war, setzte dieser Lauf diese Serie fort.

Alles in allem war es aber ein schöner Lauf in einer ganz tollen Atmosphäre, den ich sehr gerne weiterempfehlen kann!

  • 11.04 Hoxberglauf

Am Wochenende hatte ich mich kurzfristig dazu entschlossen meinen ersten Berglauf zu absolvieren. Es handelte sich um den Hoxberglauf. Da ja die echte Borussia gegen die falsche spielte und es mir schon schwante, dass dies für meine Mannschaft in die Hose geht, beschloss ich die Zeit lieber sinnvoll zu nutzten.

Es war kein reiner Berglauf, da es auch bergab ging. Ich hatte mir im Vorfeld das Profil angeschaut und hielt den Lauf für machbar. Er wies 500 Höhenmeter auf 10 Kilometer aus, was mir auf den ersten Blick als nicht sehr viel erschien:-) Allerdings fand der Lauf überwiegend auf Pfaden statt, mit teils abartig steilen Passagen. Da es auch immer wieder bergab ging, waren die Anstiege um so steiler. Ich bin völlig unbedarft an die Sache gegangen und habe mir gedacht, "...wer im Flachen gute Zeiten läuft, kann am Berg auch nicht so schlecht sein..."

Ich hatte auch keine Ahnung was wohl das richtige Tempo sei. So beschloss ich einfach mal in den Berg rein zu ballern und zu schauen, was so kommt. Da ich in den Ergebnislisten der letzten Jahre geschaut hatte, kam mir eine 48-50er Zeit realistisch vor. Den ersten Kilometer lief ich dann einfach mal in 4:20 los. Nach einer ersten bergab Passage, war ich eigentlich am 2. Berg schon blau ;-) ich quälte mich aber in 4:25 hoch. Nun war es aber vorbei mit lustig ;-) Wie verließen die gut laufbare "Waldautobahn" und es ging auf die erste richtig steile Trail-Passage. Ich wankte schon, von laufen war eigentlich nicht mehr zu sprechen. Es war mehr ein Mix aus gehen und stolpern, lediglich die Arme machten noch Laufbewegungen. Als ich dachte, dass es nicht mehr schlimmer werden kann, kam die sogenannte Himmelsleiter, eher die Treppe zum Vorhof der Hölle. Ich zog mich am Seil nach oben. Als ich dann weiterlaufen wollte, fragte mich ein Streckenposten, ob ich es noch packe, da erst 3 Kilometer rum sind. Ich sah wohl recht gut aus ;-) Von hier an konnte ich mich aber stabilisieren. Wir liefen in einer etwas versprengten 3er-Gruppe. Bergab ließ ich rollen und hoch war es ein Mix aus gehen und laufen. Da aber der Abstand zu meinem Vordermann Tobias Weber nicht größer wurde, konnte ich gar nicht so schlecht sein. Dieser Gedanke hielt mich am Leben;-), ich wusste ja, dass er auch ein guter Läufer ist. So quälten wir uns bis Kilometer 7 weiter durch und ich kann nicht behaupten, dass die Zeit wie im Fluge verging ;-) An einer Abzweigung sah ich Tobias warten, er wusste nicht welcher Weg zu nehmen war. Mein Mitläufer wusste es auch nicht mehr, obwohl er den Lauf kannte ;-) Von hinten war niemand zu sehen, wir hatten ein ordentliches Loch gelaufen. Es kam wie es kommen musste. Wenn es zwei Möglichkeiten gibt, wählt man welche? Richtig, die Falsche;-)))

So kamen wir drei nach 8,5 Kilometer von der falsche Seite auf dem Gipfel an. Die Organisatoren schauten nicht schlecht;-) Nach kurzer Besprechung führte man uns zurück auf den richtigen Weg und man versicherte uns, dass wir gewertet werden, wenn wir wieder runter und dann über den richtigen Weg ins Ziel laufen. Vielen Dank an dieser Stelle für diese unkomplizierte Lösung. Zurück auf der Strecke hatten wir etwa 2 Minuten und 2 oder 3 Plätze verloren, was den 11. Platz bedeutete. Am Ende kam ich in brutto 51:37 an, netto waren es 10,2 in 50:30. Somit hatte ich mein Ziel von unter einem 5er Schnitt noch gerade so erreicht und war happy.

Das war ungelogen mein härtester Lauf. Fast ohne Training am Berg, war das eine harte Tour. 

Im nächsten Jahr komme ich wieder, jetzt kenne ich ja die Strecke;-) Für die 200 Meter mehr musste ich übrigens keine höheres Startgeld zahlen;-)))

 

Sonntags wollte ich dann einen langsamen 20 Kilometer Lauf machen. Ich beschloss einfach ins Blaue zu laufen. Ich lief in den Dillinger Wald, wo ich noch nie gelaufen war ;-) Den Rest könnt ihr euch denken. Richtig irgendwann hatte ich mich verlaufen, da meine Uhr aber noch keine 10 Kilometer anzeigte, beschloss ich einfach weiter zu laufen bis ich auf eine bekannte Ortschaft stoße, dass kann im Saarland ja nicht zu lange dauern. Ich wunderte mich, dass es ständig steil bergauf ging. Schließlich wusste ich wo ich war, am Litermontkreuz;-)  Nach 25 Kilometer und wieder knapp 400 Höhenmeter war ich völlig platt daheim. 

 

  • 19.04 HM St. Wendel

Beim diesjährigen St. Wendel Marathon bzw. HM nahmen alle laufverrücken Familienmitglieder teil. (leider konnte ich bisher keine Fotos von ihnen finden). 

Zuerst ist mein Vater zu nennen, der sein Marathondebüt schon lange geplant und dafür trainiert hatte. Leider hat er sich im Vorfeld verletzt. Er entschloss sich aber zu kämpfen und den Marathon wie auch immer zu finishen. Mit einigen schmerzbedingten  Gehpausen hat er letztlich das Ziel erreicht. Herzlichen Glückwunsch zu dieser (Willens-) Leistung.

 

Der zweite Debütant an diesem Tage war mein Bruder. Auch er verletzte sich im Vorfeld, so dass ihm sechs komplette Trainingswochen zu Jahresbeginn fehlten. Er entschloss sich im letzten Moment dazu den Marathon doch zu laufen, eigentlich wollte er mit mir den Halben laufen. Er sollte diese Entscheidung nicht bereuen. Aber dazu später mehr.

Meine Freundin wollte eigentlich nur als Zuschauer an dem Lauf teilnehmen, denn sie hatte seit Oktober keinen langen Lauf mehr gemacht. Normalerweise läuft sie immer nur einen HM pro Jahr im Herbst. Nach morgendlichen Überredungskünsten meinerseits, hatte ich sie aber soweit, dass sie den HM läuft. Auch sie sollte es nicht bereuen. Nach 2:04 kam sie in neuer Bestzeit, sichtlich erholt ;-), ins Ziel.

Der einzige der mal wieder enttäuscht hat und keine Bestzeit gelaufen ist, war mal wieder ich ;-))))

Ich kam völlig ausgepumt als 14. nach 1:22:50 ins Ziel. Ich hatte die Strecke etwas unterschätzt. Auf der welligen und sehr windanfälligen Strecke war eine Bestzeit laufen zu wollen auch sehr ambitioniert ;-) Aber ich kannte den Lauf bis dato noch nicht, würde ihn aber jederzeit wieder laufen. Er ist wirklich super organisiert und wird von sehr vielen Zuschauern begleitet. Nächstes Jahr werde ich dort auch den Ganzen laufen. Da aber an diesem Tag die Marathon-Debütanten im Mittelpunkt stehen sollen, fällt mein Rennbericht ungewohnt knapp aus. Stattdessen veröffentliche ich an dieser Stelle den Bericht meines Bruders:


"Nachdem ich mich in den vergangenen Wochen eigentlich mit dem Gedanken arragiert hatte, in St. Wendel lediglich beim HM an den Start zu gehen, weil ich am Ende des Winters mit einer 6 wöchige Trainingspause wegen Patellasehnenproblemen zu kämpfen hatte, habe ich dem spontanen Gefühl, dass die Form reichen könnte, am Ende doch noch nachgegeben und mich für den ganzen Marathon nachgemdeldet.

Die ersten km liefen wirklich sehr gut: bei der 10km stand eine Zwischenzeit von 41:30 min zu Buche. 

In der Folge merkte ich, dass ich nach wie vor sehr gute Beine hatte und so legte ich noch einmal einen kleinen Gang zu.

Dadurch konnte ich die zweiten 10km in 40:20min und die dritten (km 20-30) sogar in 39:45 min.

Dann setzte langsam - wie zwangsläufig zu erwarten war - die Müdigkeit ein. Da das Feld mit ca. 200 Teilnehmern dünn besetzt war, gab es in dieser Phase auch keine Möglichkeit mehr, in der Gruppe zu laufen.

Als dann auf den letzten km der Wind auch noch immer stärker auffrischte und die Strecke gegen Ende einem ständigen Wechsel von langgezogenen Bergab und Bergauf Passagen unterlag, wurde es nun immer schwerer.

Bei km 36 waren schließlich alle Akkus komplett leer, sodass ich am Ende einiges an Zeit wegen nicht mehr zu vermeidenden Gehpausen verlor.

Insgesamt machte dies knapp 10 min aus, sodass die bis kurz vor Schluss möglich erscheinenden 2:55h nicht mehr hinhauten und es stattdessen auf eine Zielzeit von

3:04:50

hinauslief. Trotz dieses kleines Lehrgeldes bin ich mit dem Debut 100% zufrieden und habe auch schon Blut geleckt, das Abenteuer im nächsten Jahr erneut zu wagen „smile“-Emoticon

Ein riesen Lob gebührt auch der tollen Streckenorganisation, die mit zahlreichen Verpflegungsstationen, mehreren Livebands direkt an der Strecke und einem begeisterten Publikum die Veranstaltung absolut abrundeten.

Und nicht zu vergessen: ein großes Dankeschön an Steffi und ihre Familie, die mich während der langen Stunden lautstark anfeuerten und damit noch einmal zusätzlich motivierten.

So wurde es ein super schöner Tag, was auch für meinen Vater gilt, der den Marathon ebenfalls trotz Fersenverletzung gefinisht hat."

 

Aus gegeben Anlass gibt es kein Rennbericht zum Saarbrücker Citylauf, dem Stadionmeeting Mayen und dem NK Citylauf.

Hier die Zeiten:

Saarbrücker Citylauf: 37:30

Stadionmeeting: 17:55

Neunkircher Citylauf: 37:35


  • 16.05 Illinger Citylauf

Auf den Illinger-Citylauf habe ich mich dieses Jahr richtig gefreut. Nachdem ich in den letzten Wochen doch eher verkrampft gelaufen bin und immer wieder am Versuch gescheitert bin meine Zeiten aus dem letzten Jahr zu laufen, war der Citylauf eine willkommene Abwechslung. Da das Streckenprofil als eher schwierig einzustufen ist, habe ich mir gar keine Zeitziele gesetzt. Ich wollte einfach Spaß haben, was mir auch gelungen ist. Nachdem ich in den letzten Wochen fast jeden 10er und Halbmarathon mitgenommen hatte, entschloss ich mich in Illingen die 5,3 Kilometer zu laufen. Als der Startschuss fiel, ballerte ich einfach los. Von Beginn an fühlte ich mich richtig gut. In den Beinen war wieder Kraft und der Kopf war frei. Die erste Runde durch das schöne Illtal verging wie im Flug. An der Strecke war, wie in den vergangen Jahren, beste Stimmung und die Band motivierte die Läufer zusätzlich. In der zweiten Runde merkte ich, dass die erste Runde etwas flott war und so musste ich doch noch ganz schön beißen ;-), was aber bei 5,3 Kilometer nicht weiter schlimm ist. Letztlich finishte ich den Lauf als zweiter in 19:22, eine knappe Minute schneller wie im vergangen Jahr. Dass ich "nur" auf Platz zwei lag, war mir nicht bewusst. Da der 10er, Staffellauf und 5er gemeinsam starteten, war es etwas unübersichtlich, aber geschenkt. Ich hatte seit längerem mal wieder richtig Spaß an einem Wettkampf und mit der Zeit war ich auch zufrieden, was will man mehr :-)

Da ich dieses Mal kein Auto dabei hatte, an dieser Stelle 1.000 Dank fürs Mitnehmen Tatjana, wurde es ein sehr kurzweiliger Abend am Bierstand :-) Als meine Freundin mich zur Grillparty abholte, hatte ich schon ganz schön die Lichter brennen ;-) So kann es jetzt weitergehen!

 

  • 31.05 Halbmarathon Saarlouis

Der Halbmarathon in Saarlouis war bereits der vierte in diesem Jahr und sollte eigentlich mit einer Bestzeit enden. Es fing auch alles recht vielversprechend an... Vom Startweg befand ich mich in einer gut laufenden Gruppe, in der sich unter anderen mein Bruder Till und Thomas Weber befanden. Wir trafen mein angestrebtes Tempo ziemlich genau. Es lief also alles perfekt, auch das Wetter spielte an diesem Tag mit. Bis Kilometer 8 konnte ich auch jeden Kilometer in 3:45 laufen, allerdings merkte ich an dieser Stelle bereits einen Substanzverlust. Till, der einen super Tag erwischt hatte, löste sich an dieser Stelle aus der Gruppe und lief sein eigenes Tempo. Unsere ursprüngliche Gruppe bestand mittlerweile aus nur noch drei Läufern, da sich Till doch recht schnell absetzten konnte. Bis Kilometer 10 war ich auch im vorgegebenen Zeitkorridor mit einer Zeit von 37:45. Jedoch verließ mich meine Kraft immer mehr und ich ließ ein Loch zu den anderen zwei Mitläufern aufgehen. Vermutlich wäre ich an dieser Stelle ohne die Hilfe von Thomas weit aus mehr eingebrochen.  Als er bemerkte, dass ich abreißen ließ, reduzierte er sein Tempo und trieb mich an. Da er selbst gesundheitliche Probleme hatte und daher nur einen Trainingslauf absolvierte, war für ihn die Zeit nebensächlich. Also nochmals vielen Dank dafür! Das ist nicht selbstverständlich, zumal wir uns nicht wirklich kannten. Bis Kilometer 15 zog er mich in etwa 3:53. Leider musste er an dieser Stelle wegen seiner Beschwerden abreißen lassen und ich brach jetzt so richtig ein. Nach einem 4:10er Kilometer konnte ich mich bei 4:00 stabilisieren und quälte mich von Kilometer zu Kilometer. Besonders gefreut hat mich, dass Thomas mich kurz vor dem Ziel wieder einholen konnte und das Rennen für ihn trotz Beschwerden ein gutes Ende genommen hat. Ich verfehlte meine Bestzeit um ganze sechs Sekunden :-( Dennoch war ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Denn gerade die Läufe, bei denen man sich durchbeißen muss, bringen einen erfahrungsgemäß in naher Zukunft weiter. Am Ende sprang ein guter achter Platz gesamt und der zweite Platz in der AK heraus.  

Mein Bruder konnte mit einer tiefen 1:19 eine neue Bestzeit aufstellen, herzlichen Glückwunsch dazu. Den Vogel an diesem Tag schoss aber meine Freundin ab. Sie verbesserte ihre Bestzeit aus dem April mal eben um sechs Minuten. Ich traute meinen Augen kaum, als sie noch recht locker ins Ziel kam. 

Die 1:21 ist momentan wohl eine Grenze für mich. Dies passt ja leider auch zu meiner etwas schlechteren 10 Kilometer Zeit. Jetzt wird wieder an der 10 und 5 Kilometer Zeit gearbeitet und im Herbst folgt dann erneut ein Angriff auf die HM Bestzeit. Immerhin war die Zeit vier Minuten schneller als 2014 an gleicher Stelle.


  • Doppelstart in Quierschied

Am Wochenende konnte ich ein weiteres Kapitel im "großen Buch des Läuferwahnsinns" schreiben ;-) Es stand der Saarkohlenwald Volkslauf auf dem Programm. Da ich den Lauf nicht kannte, beschloss ich diesen zu absolvieren und mich dem Ziel, alle saarländischen Volksläufe mindestens einmal gelaufen zu sein, wieder ein Stück nähern. 

Ich habe die Ausschreibung ein paar Tage vorher überflogen und dann aber nicht mehr reingeschaut. Dazu aber später mehr.  

Am Vorabend stand eine große Anzahl an saarländischen Volksfesten zur Auswahl. Wir entschieden uns für eine etwas ruhigere, aber nicht weniger alkoholreiche Veranstaltung auf der Siersburg. Ich beschloss die benötigten Kohlenhydrate in Form von Honigbier zu zuführen ;-). Da es recht spät wurde und der Kopf dick war, habe ich abends auch nicht mehr in die Ausschreibung geschaut. Ihr könnt euch denken wie es weitergeht ;-) Ich stellte den Wecker für sieben Uhr und wurde morgens nicht wirklich erholt wach. Ich beeilte mich und raste nach Quierschied. Dort kam ich um acht Uhr an und wunderte mich, dass von dem Lauf noch so gar nichts zu sehen war. Der Parkplatz leer, kein Meisterchip Team....es dämmerte mir so langsam... Sollte etwa das ganze Saarland aufgrund der vielen Feste verschlafen haben ??? :-) Also Griff ich zum Telefon und rief Torsten an, ich wusste, dass er auch am Start sein wollte. Am anderen Ende der Leitung begrüßte mich eine verschlafene Stimme. Er fragte mich, ob ich schon mal auf die Uhr geschaut habe. Natürlich deswegen rufe ich ja an. Zu meinem erstaunen hörte ich, dass der 5 Kilometer Lauf erst um 9:30 beginnt und der Hauptlauf sogar erst um 10:30. Zur Erinnerung wir hatten gerade 8:00 Uhr. Na toll, was nun? Ich beschloss zuerst einmal eine Bäckerei zu suchen und mich mit Kaffee vollzuschütten ;-) Um 9:00 beschloss, ich dann den 5 Kilometer Lauf zu absolvieren, weil ich nicht noch länger warten wollte. 

Am Start fand sich dann ein mir weitestgehend unbekanntes Läuferfeld zusammen. Vom Einlaufen wusste ich, dass es den ersten Kilometer fast ausschließlich berghoch ging. Ich entschied mich auf die altbewährte 5 Kilometer Renntaktik zurück zugreifen, einfach voll in den Berg knallen und hoffen, dass die anderen oben müder sind, wie man selbst ;-) Oben angekommen war ich dann auch eigentlich soweit, dass ich hätte aufhören können. Allerdings sah ich, dass niemand das Tempo mitgegangen ist. Am Wendepunkt angekommen, registrierte ich, dass ich wirklich einen riesen Vorsprung hatte. Ich nahm etwas das Tempo raus, denn in mir reifte schon der Gedanke, dass ich den Zehner auch noch laufe ;-) Mit zwei Minuten Vorsprung kam ich ins Ziel. Dort traf ich dann auch auf die mir bekannten Gesichter :-).

Für den Hauptlauf legte ich mir eine ganz ungewohnte Renntaktik zu recht, nämlich mich etwas weiter hinten einzusortieren und das Ganze kontrolliert zu starten. Als Referenzzeit nahm ich Torsten`s 42 Minuten aus dem Vorjahr. Da er auf etwa dem gleichen stand ist und er auch einen Doppelstart im Vorjahr machte. Als der Startschuss erfolgte, ließ ich die schnellen Jungs einfach mal laufen. Ich lief den ersten Kilometer im 4er Schnitt. Zu meinem Erstaunen fühlte ich mich richtig gut, fast besser wie zuvor im ersten Rennen und zu meinem Glück hatte ich einen Läufer an meiner Seite, der ganz gleichmäßig lief. Ich beschloss einfach an ihm dran zu bleiben und so viel wie möglich Läufer einzuholen. Ich musste auch nicht lange warten, am ersten Berg, der gefühlt unendlich war, konnte ich eine ganze Reihe einholen. Als ich auch nach 5 Kilometern immer noch gut drauf war, beschloss ich alles rauszuhauen. An dieser Stelle machten sich vermutlich die bereits 4 gelaufenen Halbmarathons in 2015 positiv bemerkbar. Mein Mitläufer blieb treu an meiner Seite und wir trudelten in 36:55 ins Ziel. Dazu muss gesagt werden, dass die Strecke nur 9,5 Kilometer war, dafür aber richtig schwer. Unterem Strich stand somit ein 1 Platz und ein 2. Platz in der AK, was mir die ersten zwei Flaschen Wein für dieses Jahr einbrachte ;-). Vielen Dank noch an Hansmartin für das tolle Foto.

Weiter geht es am Donnerstag mit dem Firmenlauf und Sonntag den 10 Meilen. Auf die 10 Meilen  freue ich mich besonders. Denn auch diesen Lauf kenne ich nicht und 10 Meilen sind ja eine Seltenheit.


  • Sonnenwendlauf und Dudweiler Stadtlauf

Mit etwas Verspätung, aufgrund einer einwöchigen Internet-Pause ;-), schreibe ich den Bericht zum Heimrennen des LTF Köllertals erst jetzt. Aufgrund einer Vertragsumstellung musste ich wegen technischer Probleme auf das Internet verzichten;-)

Obwohl ich schon recht lange laufe, hat das Heimrennen meines Vereins bisher terminlich nie gepasst. Dieses Jahr stand dieser Lauf aber ganz oben auf der Agenda. Ich entschied mich nach langem Überlegen die 10 Meilen zu laufen, da ich schon mehrfach gehört hatte, dass dies einer der schönsten Läufe im Saarland ist. Einzig die hohen Temperaturen machten mir etwas sorgen. So beschloss ich das Rennen etwas defensiver anzugehen. Diese Taktik sollte goldrichtig sein. Die Strecke erwies sich als schwerer wie gedacht. Keine Ahnung woran das lag, denn eigentlich war das Profil bis auf 2 kleinere Berge recht flach. Und dennoch kam es einem vor, als würde man immer sachte berghoch laufen, obwohl dies auf einer Wendepunktstrecke mit mehreren Schleifen natürlich nicht möglich ist ;-). Also keine Ahnung woran es liegt, aber dieses Gefühl bestätigten mir ganz viele Läufer. Dennoch war ich von der Strecke begeistert, mir wurde nicht zuviel versprochen. Im Saarland gehört dieser Lauf wirklich zu den schönsten.

Zum Rennen, bereits nach zwei Kilometern war ich auf mich alleine gestellt. Da ich aber sah, dass der Abstand zu den beiden Läufern (Till und Volker) vor mir  konstant blieb, beschloss ich zu Volker aufzuschließen, da ich wusste, dass er ein ganz routinierter Läufer ist und wie ein Uhrwerk läuft. Nach 8 Kilometern konnte ich dann endlich zu Ihm aufschließen. Allerdings kostete dieses Manöver mich einiges an Substanz, zumal es genau in diesem Moment aus dem Wald heraus in die pralle Sonne ging. Bis Kilometer 13 quälte ich mich und wir liefen ganz konstant. Dann allerdings schwächelte ich etwas. An dieser Stelle wäre es für Volker ein Leichtes gewesen mich stehen zu lassen, allerdings wartete er auf mich und nach einem Kilometer war ich wieder erholt. Bei Kilometer 15 kam dann für Volker der Mann mit dem Hammer und er wollte abreißen lassen. An dieser Stelle war es aber für mich Ehrensache, dass wir nun zusammen ins Ziel kommen. So bewältigten wir die 16,1 Kilometer in exakt 62:44. Mit dieser Zeit war ich bei diesen klimatischen Bedingungen mehr als zufrieden.

An dieser Stelle möchte ich meinen Verein auch noch explizit loben. Es war ein perfekt organisierter Lauf und die Strecke stimmte auf den Meter genau. Dies sage ich nicht nur weil es mein Verein ist, es war einfach eine runde Sache!!! Also weiter so!


Auch der Dudweiler Citylauf eine Woche später, sollte die aufsteigende Form bestätigen. Den sehr verwinkelten und nicht ganz flachen Lauf beendete ich in 37:20 Minuten, was 1:20 schneller war wie im Vorjahr. Warum die Strecke immer etwas zu lang sein muss, bleibt das Geheimnis des Veranstalters. Leider hatten alle Läufe wegen eines technischen Defekts 40 Sekunden mehr auf der Uhr.  Aber mit dieser Zeit sollte die 36 nächste Woche oder in naher Zukunft locker wieder drin sein.

Update: Die Zeiten wurden mittlerweile korrigiert, vielen Dank dafür an das Meisterchip Team.


  • 28.06 Trier Stadtlauf

Der Trierer Stadtlauf ist ja mittlerweile für mich fast schon Tradition. Seit meine Freundin in Trier arbeitet, haben wir immer dran teilgenommen. Wenn Sonntagmorgen der Wecker um kurz vor sechs klingelt fragt man sich zwar jedesmal "echt jetztmuss das wirklich sein"? ;-), aber vor Ort wird man dann für alles entschädigt. Der Lauf besticht durch den Zieleinlauf in der Altstadt, wo bereits um diese frühe Zeit der Bär steppt. Man wird wirklich den letzten Kilometer von den Zuschauern getragen, zusätzlich hat man beim Zieleinlauf beste Sicht auf die Porta Nigra. Ich entschloss mich wie jedes Jahr für den 10 Kilometer Lauf. Die Strecke hat zwar eine langgezogene sanfte Steigung und eine kurze knackige sowie auf dem letzten Kilometer Kopfsteinpflaster, aber komischerweise empfinde ich sie dennoch als recht schnell.

Vor Ort trafen wir direkt auf viele saarländische Gesichter, es kam einem fast wie ein "Heimrennen" vor ;-). Kurz vor dem Start traf ich noch auf Torsten, da wir uns aber für verschiedene Distanzen gemeldet hatten und diese von unterschiedlichen Orten gestartet wurden, blieb es bei einem kurzem Gespräch. Wir verabredeten uns aber für nach dem Lauf.

Als der Startschuss fiel ordnete ich mich direkt in einer dreier Verfolgergruppe ein. Das Tempo war hoch, aber ich wollte es dieses Mal wissen. Es sollte endlich wieder die 36 vorne stehen. Die ersten drei Kilometer lief ich alle in 3:25. Dann war ich platt ;-) Allerdings versuchte ich das Tempo hochzuhalten. Leider musste ich unsere Gruppe etwas ziehen lassen, da von hinten auch keiner kam, hieß es jetzt alleine durchbeißen. Was ja eigentlich verrückt ist, da läuft man in einem Feld von über 1.000 Läufern und ist doch allein ;-) Die 5 Kilometermarke passierte ich in 17:45, was nebenbei auch noch Jahresbestleistung über 5.000 Meter ist. Jetzt wusste ich, dass es drin ist. Die zweiten 5 jetzt nur noch in 19 Minuten zur Porta bringen ;-) Allerdings machte mir die Hitze und die schnelle Herangehensweise immer mehr zu schaffen. Ich fing schon wieder an mit mir zu verhandeln, auch Aufgeben war kurz in der Verhandlung Thema. Naja ich beschloss von Kilometer zu Kilometer zu denken. Kilometer  6 in 3:42, "wunderbar jetzt fehlen "nur" noch 42 Sekunden", dachte ich bei mir. Kilometer 7 wurde dann die Hölle und in 3:52 gelaufen. Mist noch 34 Sekunden auf drei Kilometer, dass wird schwer aber machbar. Die Ernüchterung folgte bei Kilometer 8, 4:02. Sollte ich auf den letzten Kilometern alles verkacken? Das bedeutet jetzt ein 3:42 Schnitt auf den letzten beiden Kilometern,wie solle ich das in meinem momentanen Zustand schaffen. Gut ich wusste, dass ich ja aus der ersten Hälfte noch einen kleinen Puffer von 14 Sekunden in der Reserve habe, aber auf den wollte ich mich nicht verlassen, zumal der ja auch nur handgestoppt war. Zu oft erlebte man im Ziel dann eine böse Überraschung. Ich beschloss alles in Kilometer 9 reinzuhauen, was der Körper noch hergibt. Den letzten wird man dann schon irgendwie schaffen ;-) Und siehe da, Kilometer 9 wurde in 3:38 gelaufen. Jetzt war ich mir sicher, dass es klappt. Es musste "nur" noch ein theoretischer 3:46er Schnitt gelaufen werden, ich hatte ja noch den Puffer, so dass auch ein langsamerer Schnitt vermutlich reichen würde.Ich stolperte glücklich in die Altstadt hinein, das Kopfsteinpflaster machte mir an dieser Stelle doch sehr zu schaffen, aber egal. Auf den letzten 500 Meter konnte ich die Atmosphäre genießen und ließ mich von den Zuschauern ins Ziel tragen. Es war eine Punktlandung 36:45, was genau die kalkulierten 19 Minuten auf der zweiten hälfte bedeuteten, wenn auch alles andere wie konstant :-))))

Die erste 36 seit November 2014 ist geschafft ;-). Auch Eva war mit 52:XX sehr zufrieden. Gemeinsam genossen wir nun den Zieleinlauf des HM und trauten unseren Augen nicht als Torsten in 1:20 ins Ziel schoss. Glückwunsch! Das musste begossen werden. Allerdings musste das Bier noch etwas warten. Torsten hatte doch einige kognitive Ausfälle ;-)))) Er hat kurzzeitig vergessen wo sein Auto steht, was ein sicheres Zeichen für ein erfolgreiches Rennen ist :-)))) Nachdem dieses Problem gelöst war, begossen wir mit unseren Freundin den erfolgreichen Tag. Ich hatte ganz schön die Lichter brennen ;-)

Leider machen mir seither die Füße wieder etwas zu schaffen, aber das kenne ich ja leider mittlerweile schon.


  • 10.07 Habach

Am Freitag stand mal wieder der Mittelpunkt-Lauf in Habach auf dem Programm. Vor acht Jahren wurde dieser Lauf als "Spaß-Veranstaltung" der Habacher Fußballer ins Leben gerufen. Mittlerweile hat er sich zu einem Highlight gemausert. Es konnte mit knapp 500 Läufern erneut ein neuer Teilnehmerrekord vermeldet werden. 

Das Besondere an diesem Lauf ist, dass in vierer Teams gelaufen wird. Es gibt zwar auch eine Einzelwertung, allerdings macht die Teamwertung hier den Reiz aus. Wie im vergangen Jahr bin ich der Einladung der Grosswald Brauerei gefolgt. In diesem Jahr war mein Bruder auch noch eingeladen worden, was natürlich noch mehr Spaß macht. Im Vorfeld wollten wir eigentlich unseren ersten Platz aus dem Vorjahr verteidigen, allerdings wurde beim Blick in die Voranmeldung schnell klar, dass wir dieses Jahr nichts mit dem Sieg zu tun haben werden. Ein Podiumsplatz  sollte es aber schon sein. Aufgrund einer Verletzung fehlte ein ganz starker Mann in unserem Team, in diesem Jahr. Als der Ersatzläufer aufgrund eines Staus auch nicht pünktlich erscheinen konnte, ging es auf einmal drunter und drüber ;-) Wie sollten jetzt aus den vorhanden Läufern ein möglichst starkes Team geformt werden. Es wurde hin und her gemeldet ;-) Als der Startschuss fiel wusste ich gar nicht wer jetzt wirklich in welchem Team ist :-) "Egal einfach mal los laufen und schauen, was rauskommt", dachte ich mir. Aus dem letzten Jahr wusste ich, dass die Strecke brutal ist. Also wollte ich eigentlich langsam angehen, zumal die Temperaturen ihr übriges hinzu taten. Da das Feld aber traditionell wahnsinnig gut besetzt ist, war es nix mit langsam angehen. Man wird zwangsläufig gezogen. So stand nach Kilometer eins 3:20 auf der Uhr. Kilometer 2 mit ersten Steigungen konnte ich noch in 3:52 laufen. Allerdings hat es Kilometer 3 in sich und ich hatte mal wieder den gleichen Fehler gemacht, wie im letzten Jahr ;-), so dass ich diesen Kilometer in schockierenden 4:46 gelaufen bin :-(. Das machte mich doch etwas sauer. Kilometer 4 ging dann wieder in 3:57. In den letzten habe ich dann wieder alles reingehauen. Schließlich wollte ich auf keinen Fall langsamer wie im Vorjahr sein. Die letzten 1000 Meter in 3:10 stimmten mich dann wieder versöhnlich. Auf die Bestzeit mal wieder ordentlich verloren am Berg, aber immerhin besser wie im letzten Jahr.

Aufgrund einer nicht ganz optimalen Team-Einteilung belegten wir den 3. Platz, zweiter wäre möglich gewesen. Was aber letztlich völlig egal war. Ich war mit der Platzierung und der Zeit zufrieden und wir hatten eine Menge Spaß. Die After-Race-Party in Habach ist immer der Knaller und so verweilten wir noch einige Stunden.  Ich freue mich schon auf das nächste Jahr. 


  • 19.07 Überherrn

Der Überherrner Grenz-Land-Lauf ist ja seit letztem Jahr der Auftakt der Jedermanns-Cupwertung, welche ich im vergangen Jahr gewonnen habe, wenn auch etwas glücklich. Als Titelverteidiger konnte ich mir auch die diesjährige Serie natürlich nicht entgehen lassen ;-) Unter der Woche war ja noch der Firmenlauf bei tropischen Temperaturen, was mich aber nicht abhielt mich für Überherrn zu melden. 

Auch in den vergangen Jahren, habe ich mich immer für diesen Lauf gemeldet, weil er zu den wenigen gehört, bei denen es einen Pokal zu gewinnen gibt. Für die meisten Läufer ist das nicht wichtig, für mich ist dies immer eine extra Motivation, besser wie jedes Preisgeld! In diesem Jahr entschloss sich auch mein Kumpel Torsten, aus den selben Motiven wie ich, dazu an diesem Lauf teilzunehmen. Da er bisher noch keinen Pokal gewonnen hatte, war er heiß wie Frittenfett ;.-) Vor dem Lauf, war er schon fast nicht mehr ansprechbar :-))) Mit Patrick Franz gesellte sich ein weiterer Aspirant hinzu. Da Torsten momentan einen kleinen Tacken besser ist, hatte ich schon mit dem ersten Platz abgeschlossen.  Ich konzentrierte mich also auf Patrick ;-) Als der Startschuss, bei unheimlich schwülen Bedingungen viel, ballerte Torsten direkt los, dicht gefolgt von Patrick und einem weiteren Läufer. Keine Ahnung was das für ein Tempo war, aber es war zu schnell :-) Vermutlich unter 3:10. Nach 500 Metern konnte ich aber zu den Verfolgern aufschließen. Ich beschloss jetzt alles in Kilometer zwei zu hauen, da ich wusste, dass Patrick ein "Kampfschwein" ist, mit dem man nicht auf dem letzten Kilometer um die Platzierung rennen möchte ;-) Nach Kilometer drei war der Abstand zu Torsten konstant. Verblüfft war ich als ich im Augenwinkel mit Timo Maurer einen weitern Kandidaten für das Podium sichtete. Er hatte heute einen absoluten Sahnetag und konnte auf der wellige Strecke, bei schwülen Bedingungen Bestzeit laufen. Glückwunsch an dieser Stelle, auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat für Platz 3, war das eine bärenstarke Leistung. Als ich sah, dass sich Torsten nicht weiter absetzten konnte, beschloss ich einen letzten Angriff, auch wenn mir dieser als unrealistisch vorkam, aber versuchen muss man es ja :-) und tatsächlich konnte ich auf der leichten Steigung einiges gut machen. Bergauf bin ich auch erfahrungsgemäß etwas stärker. Allerdings wusste ich, dass es den letzten Kilometer nur bergab ging und da habe ich normalerweise keine Chance, da Torsten einfach über eine höhere Grundschnelligkeit verfügt, Ich hoffte, dass ich mich möglichst nah anschleichen könne und ihn dann event. überrumpeln könne.. Allerdings bemerkte er mich leider ;-) und rettete den Lauf mit 8 Sekunden ins Ziel. Was ja auch letztlich verdient war, wenn man das Feld 5 Kilometer anführt. Ihm Ziel freuten wir uns über unsere Platzierungen und die gewonnen Pokale. Auch unsere Frauen konnten mit Platz 2 von Steffi und Platz 4 von Eva eine top Platzierung für die Cupwertung erzielen. Im Ziel beschlossen Torsten und ich das mögliche Preisgeld zusammen zu werfen und ein ordentliches Grillfest zu schmeißen ;-))))

Einziger Wermutstropfen bleibt die geringe Beteiligung, die der Veranstalter nicht verdient hat. Mit der Cupwertung und dem Preisgeld hat der Veranstalter alles versucht Leute anzulocken, leider nur mit bedingtem Erfolg. Während der 5er recht gut angenommen wird, ist die Resonanz beim 10er verschwindet gering, was mir wirklich ein Rätsel ist. Es wird dem Läufer ein Fest geboten, eine schöne Strecke und vieles mehr.... Ich hoffe, dass im nächsten Jahr diese Bemühung auch mal auf 10 Kilometern honoriert wird. 

Uns hat es mal wieder bestens gefallen.

Gestern stand wieder der legendäre Volkslauf in Langsur auf dem Plan. Ich hatte mir diesen Lauf schon länger ausgesucht, um noch einmal richtig zu ballern. Nachdem ich die ganze Saison meiner Bestzeit aus dem vergangenen Jahr hinterher gelaufen bin, sollte es heute funktionieren. Viele Gelegenheiten gibt es in 2015 ja nicht mehr. Zwar war dieses Vorhaben gewagt, weil ich nächste Woche noch eine HM Bestzeit laufen möchte, aber was soll`s ;-) Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. 

Langsur ist immer ein wahnsinnig stark besetzter Lauf. In dem kleinen Ort waren über 2.000 Teilnehmer am Start. Die Strecke ist zwar nicht ganz flach und auch windanfällig, aber das sehr starke internationale Feld  bietet einem immer die Gelegenheit, in einer guten Gruppe zu laufen. Nachdem wir uns ausgiebig warmgelaufen hatten, traf ich noch Michi, der mir im vergangenen Jahr den Arsch gerettet hatte. Regelmäßige Leser erinnern sich vielleicht noch :-))))

Aufgrund des riesigen Andrangs war es uns fast unmöglich, in die Startaufstellung zu kommen, so dass ich mich recht weit hinten einsortieren musste.Es war so eng, dass ich nicht mal die Arme heben konnte, um die Uhr zu drücken :-( Nachdem der Startschuss fiel, passierte zuerst mal gar nix :-))) Als ich denn endlich auch loslaufen durfte, hatte ich Michi schon aus den Augen verloren. Wir wollten eigentlich zusammen unter 36 laufen. Kilometer 1 war dann auch mit 3:48 dementsprechend langsam. Nachdem sich das Feld dann sortiert hatte, konnte ich mich glücklicherweise einer gut gehenden Gruppe, mit der ersten Frau, anschließen. Da ich schon einige Bestzeiten im Windschatten einer Frau gelaufen bin, beschloss ich in dieser Gruppe zu bleiben. Dies war eine sehr gute Entscheidung. Sie lief wirklich wie ein Uhrwerk immer um die 3:38. So liefen wir ganz ohne die gewohnten Probleme bis Kilometer 9 zusammen. Die Zwischenzeit von 18:20 brutto (netto war ich ja etwas schneller) nach 5 Kilometern machte mich zwar etwas nervös, da ich normalerweise hier 17:40 bis 17:50 stehen habe. Aber ich habe mich zur Abwechslung mal an Julias Ratschläge gehalten ;-) und siehe da: Kein Einbruch, nichts. Fast schon langweilig unspektakulär konnte ich auf der zweiten Hälfte sogar noch etwas zusetzen. Bei Kilometer 9 konnte (wollte) ich dann die Tempoverschärfung  nicht mehr mitgehen. Ich wusste, dass es für eine Bestzeit reicht, aber für eine 35:xx hätte eine 3:10 her müssen, was utopisch war. Also lief ich in 3:39 meiner Bestzeit entgegen....Ein gutes Gefühl, mal nicht sabbernd auf allen Vieren ins Ziel zu grabbeln ;-) 

Im Ziel stand dann mit 36:18 eine neue Bestzeit, die noch Raum lässt für weiter Verbesserungen. 

Cathleen, Timo S. und Timo M.waren ebenfalls gut unterwegs. Auch wenn Cathleen und ich neue PB laufen konnten, sorgte Timo Schönendorf am heutigen Tag für die größte Überraschung.  Ich musste mir die Augen reiben, als er in unter 38 Minuten ins Ziel flog.... Weiter so, Timo!!! Auch wenn ich Anfangs etwas skeptisch war, weil meine Trainingsintensität unter Julia eher weniger als mehr wurde, zeigt sich ja, dass dieser Weg der richtige zu sein scheint. 

Alles in allem also für alle ein sehr guter Tag!

Jetzt heißt es erholen, nächste Woche habe ich ja noch eine PB auf den HM geplant.