Der Knoten ist geplatzt


36:35! 

Würde heute als Bericht schon reichen;-)

Am Wochenende stand der Westspangenlauf in Saarbrücken im Laufkalender. Ich kannte diesen Wettbewerb bis dato noch nicht und wäre ihn vermutlich auch nicht gelaufen, wenn der LTF Köllertal nicht seine Vereinsmeisterschaften dort ausgetragen hätte. Aber ich muss sagen, dass mir der Kurs gefallen hat. Einzig die Starts an der Saar sind immer etwas nervig, aber für den schmalen Weg kann ja 

niemand etwas. Die Strecke an sich ist recht abwechlungsreich und verläuft auf beiden Saar Seiten, sodass es keine reine Wendepunktstrecke war (was ich gut finde). Einen steilen Stich hat die Strecke allerdings aufzuweisen (aber machbar). Neben Beton ist etwa 1 Kilometer auf Waldboden. 

Auch wenn die Strecke und die Organisation gut sind, finde ich persönlich es Schade, dass das Saarland fast keinen reinen Citylauf mehr anbietet. Völklingen, Homburg, der Gourmet Halbmarathon sowie den Saarbrücker Citylauf sind ja leider Geschichte. Über einen reinen Citylauf im Laufkalender würde ich mich sehr freuen.

So aber gelaufen wurde auch und das recht erfolgreich;-) Eigentlich hatte ich kein gutes Gefühl. Am Vortag musste ich meinen Rücken noch tapen, weil mir der blöde Brustwirbel mal wieder rausgesprungen ist, was komischer Weise immer am Wochenende passieren muss, wenn kein Arzt auf hat. Aber mit Hilfe meiner Freundin und einem "youtube Video" haben wir mich zusammengeflickt bekommen;-) Ich weiß, ich sage immer vor dem Rennen, dass ich mir nichts groß vorgeholt habe und am Ende knallt es richtig. Das hat aber wirklich nichts mit tiefstapeln oder taktieren zu tun. Meine momentanen Zeiten werden mir langsam selbst unheimlich und so richtig erklären kann ich sie mir auch nicht. Unter trainingswissenschaftlichen Gesichtspunkten mache ich eigentlich alles falsch;-) Ich renne fast jeden Wettkampf, unter der Woche knalle ich mir Intervalle und mal nen zu schnellen 30 Kilometerlauf rein, packe bald meinen Schwellenlauf nicht und wenn das Rennen startet wird der Schalter umgelegt und alles läuft wie am Schnürchen. Eine wirkliche Erklären habe ich dafür momentan auch nicht, aber ich genieße es in vollen Zügen;-))) So auch dieses Mal, der Startschuss fiel und die Beine marschierten. Hier mal meine Zwischenzeiten:

3:27,3:35,3:31,3:35,3:44,3:43,3:40,3:49,3:41,3:48. Die 5 Kilometer Zwischenzeit war mit 17:52 auch persönliche Bestzeit über 5 Kilometer. Der Rennverlauf meinte es dieses Mal aber auch sehr gut mit mir. Schon nach dem ersten Kilometer bildete sich eine 6 Gruppe die sehr gut lief. Das macht sehr viel aus. Mit dieser Gruppe lief ich bis Kilometer 5. Als ich die Zwischenzeit sah, wusste ich bereits, dass das heute Bestzeit wird. Ich fühlte mich noch einigermaßen gut. Jetzt musste ich das Rennen nur noch nach Hause bringen. Ich ließ die Gruppe ziehen, auf keinen Fall wollte ich einen einen Einbruch riskieren. Ich lief also das Rennen in einem für mich gewohnten Tempo aus und das war auch goldrichtig. Kilometer 8 tat nämlich auch mit dieser Taktik verdammt weh;-))) wahrscheinlich wäre ich anders eingebrochen. Überglücklich rannte ich über die Ziellinie. Dass ich ebenfalls Vereinsmeister wurde, war ein netter Nebenaspekt. Aber diese Zeit hat mich echt Stolz gemacht. Da konnten die eiskalten Duschen meine Laune auch nicht mehr trüben;-)

Wenn ich jetzt so das Jahr revue passieren lasse, kommt mir das immer noch etwas unwirklich vor. Bis 2014 lief ich insgesamt viermal unter 40 Minuten und nur einmal knapp unter 39. Dieses Jahr war kein Rennen über 40, 5 mal unter 38, mindestens 10 mal unter 39 und jetzt unter 37. Selbst mein Zwischentief im August, konnte mit den richtigen Schlüssen, überwunden werden und ein weiterer Leistungsgipfel erreicht werden.  Wenn ich nur wüsste, was ich genau richtig gemacht habe, dann könnte ich das nächste Saison gezielt trainieren. Vielleicht ist nach 8 Jahren Training auch einfach der Knoten geplatzt.