Erneut mehr Krampf als Kampf

Am Ostermontag stand der Itzenplitzer Osterlauf auf dem Programm. Es war erst die vierte Auflage und dennoch hat er in der Laufszene schon Kultstatus. Egal wen man zu dem Lauf befragte, man hörte immer nur das Allerbeste. Dieses Jahr wollte ich mich dann selbst von dem besonderen Flair überzeugen und meldete mich für den 8,25 Kilometer Rundkurs an. Ich sollte auch nicht enttäuscht werden. Es handelt sich um einen landschaftlich sehr schönen und top organisierten Volkslauf, der allerdings völlig zurecht als sehr wellig bis bergig beschrieben werden kann.

Da ich seit einiger Zeit das "Reha-Programm" des TV  Rehlingen nutze, beschloss ich diesen Lauf für den TV zu starten, dessen Mitglieder auch sehr zahlreich vertreten waren. Nach einem Gruppenfoto und ein paar Blödeleien ging es zum Start. Ich reihte mich recht weit vorne ein, weil man mir sagte, dass die Strecke recht eng sei und ich mir doch einiges vorgenommen hatte. Vom Start weg lief ich mit einem Läufer der Grojos hinter der Spitze auf Platz 4 und 5. Das Tempo war eigentlich recht gut gewählt, weil ich ja wusste, dass einige Berge folgen werden. Bis Kilometer 3 lief es ohne Probleme. Nach 3 Kilometer konnten wir auch noch den späteren Dritten einholen, der sichtlich mit Seitenstechen zu kämpfen hatte. Wir waren noch keine 2 Minuten an diesem Läufer vorbei, als ich plötzlich auch heftige Seitenstechen bekam. "Verrückt!!!" dachte ich, "das kann doch nicht möglich sein!" Ich quälte mich noch bis Kilometer 4, bevor ich das Rennen abbrach. Seitenstechen kenne ich von mir eigentlich gar nicht und hatte diese bisher auch noch nie in einem Wettkampf. Ich fing an zu gehen und ärgerte mich kriminell, als mich Läufer für Läufer überholte. Ich hatte doch so gut im Rennen gelegen und Kraft hatte ich auch noch. Das Schlimmste war aber, dass ich fast am höchsten Punkt des Rennens aussteigen musste, nachdem fast alle Berge bewältigt waren. Das durfte doch nicht wahr sein. Meine letzte Aufgabe eines Rennens resultierte aus dem Jahr 2013 und ich dachte nicht, dass so was mal wieder vorkommt. Nach etwa 30-40 Sekunden  merkte ich, dass es besser wurde und ich beschloss, das Rennen fortzusetzen. Mit mächtig Wut im Bauch rannte ich los wie besessen und konnte an der letzten Steigung wieder ein paar Läufer einholen. Da es ab Kilometer 5 aber fast ausschließlich bergab ging und die Läufer vor mir auch alles gute Läufer waren, konnte ich bergab keinen weiteren Platz mehr gut machen. Auch war sämtlicher Rhythmus dahin. Ich trudelte schließlich als Gesamt 9. in 32:25 ins Ziel. Das war zwar wieder einmal nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, aber ich war zufrieden, das Ziel noch in einer guten Zeit erreicht zu haben. Das Jahr 2015 will anscheinend meine Willensstärke testen. Nachdem das ganze Jahr bisher eine einzige Qual war, setzte dieser Lauf diese Serie fort.

Alles in allem war es aber ein schöner Lauf in einer ganz tollen Atmosphäre, den ich sehr gerne weiterempfehlen kann!

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