Auf Irrwegen beim Hoxberg-Lauf oder das Wochenende der Schmerzen ;-)

Am Wochenende hatte ich mich kurzfristig dazu entschlossen meinen ersten Berglauf zu absolvieren. Es handelte sich um den Hoxberglauf. Da ja die echte Borussia gegen die falsche spielte und es mir schon schwante, dass dies für meine Mannschaft in die Hose geht, beschloss ich die Zeit lieber sinnvoll zu nutzten.

Es war kein reiner Berglauf, da es auch bergab ging. Ich hatte mir im Vorfeld das Profil angeschaut und hielt den Lauf für machbar. Er wies 500 Höhenmeter auf 10 Kilometer aus, was mir auf den ersten Blick als nicht sehr viel erschien:-) Allerdings fand der Lauf überwiegend auf Pfaden statt, mit teils abartig steilen Passagen. Da es auch immer wieder bergab ging, waren die Anstiege um so steiler. Ich bin völlig unbedarft an die Sache gegangen und habe mir gedacht, "...wer im Flachen gute Zeiten läuft, kann am Berg auch nicht so schlecht sein..."

Ich hatte auch keine Ahnung was wohl das richtige Tempo sei. So beschloss ich einfach mal in den Berg rein zu ballern und zu schauen, was so kommt. Da ich in den Ergebnislisten der letzten Jahre geschaut hatte, kam mir eine 48-50er Zeit realistisch vor. Den ersten Kilometer lief ich dann einfach mal in 4:20 los. Nach einer ersten bergab Passage, war ich eigentlich am 2. Berg schon blau ;-) ich quälte mich aber in 4:25 hoch. Nun war es aber vorbei mit lustig ;-) Wie verließen die gut laufbare "Waldautobahn" und es ging auf die erste richtig steile Trail-Passage. Ich wankte schon, von laufen war eigentlich nicht mehr zu sprechen. Es war mehr ein Mix aus gehen und stolpern, lediglich die Arme machten noch Laufbewegungen. Als ich dachte, dass es nicht mehr schlimmer werden kann, kam die sogenannte Himmelsleiter, eher die Treppe zum Vorhof der Hölle. Ich zog mich am Seil nach oben. Als ich dann weiterlaufen wollte, fragte mich ein Streckenposten, ob ich es noch packe, da erst 3 Kilometer rum sind. Ich sah wohl recht gut aus ;-) Von hier an konnte ich mich aber stabilisieren. Wir liefen in einer etwas versprengten 3er-Gruppe. Bergab ließ ich rollen und hoch war es ein Mix aus gehen und laufen. Da aber der Abstand zu meinem Vordermann Tobias Weber nicht größer wurde, konnte ich gar nicht so schlecht sein. Dieser Gedanke hielt mich am Leben;-), ich wusste ja, dass er auch ein guter Läufer ist. So quälten wir uns bis Kilometer 7 weiter durch und ich kann nicht behaupten, dass die Zeit wie im Fluge verging ;-) An einer Abzweigung sah ich Tobias warten, er wusste nicht welcher Weg zu nehmen war. Mein Mitläufer wusste es auch nicht mehr, obwohl er den Lauf kannte ;-) Von hinten war niemand zu sehen, wir hatten ein ordentliches Loch gelaufen. Es kam wie es kommen musste. Wenn es zwei Möglichkeiten gibt, wählt man welche? Richtig, die Falsche;-)))

So kamen wir drei nach 8,5 Kilometer von der falsche Seite auf dem Gipfel an. Die Organisatoren schauten nicht schlecht;-) Nach kurzer Besprechung führte man uns zurück auf den richtigen Weg und man versicherte uns, dass wir gewertet werden, wenn wir wieder runter und dann über den richtigen Weg ins Ziel laufen. Vielen Dank an dieser Stelle für diese unkomplizierte Lösung. Zurück auf der Strecke hatten wir etwa 2 Minuten und 2 oder 3 Plätze verloren, was den 11. Platz bedeutete. Am Ende kam ich in brutto 51:37 an, netto waren es 10,2 in 50:30. Somit hatte ich mein Ziel von unter einem 5er Schnitt noch gerade so erreicht und war happy.

Das war ungelogen mein härtester Lauf. Fast ohne Training am Berg, war das eine harte Tour. 

Im nächsten Jahr komme ich wieder, jetzt kenne ich ja die Strecke;-) Für die 200 Meter mehr musste ich übrigens keine höheres Startgeld zahlen;-)))

 

Sonntags wollte ich dann einen langsamen 20 Kilometer Lauf machen. Ich beschloss einfach ins Blaue zu laufen. Ich lief in den Dillinger Wald, wo ich noch nie gelaufen war ;-) Den Rest könnt ihr euch denken. Richtig irgendwann hatte ich mich verlaufen, da meine Uhr aber noch keine 10 Kilometer anzeigte, beschloss ich einfach weiter zu laufen bis ich auf eine bekannte Ortschaft stoße, dass kann im Saarland ja nicht zu lange dauern. Ich wunderte mich, dass es ständig steil bergauf ging. Schließlich wusste ich wo ich war, am Litermontkreuz;-)  Nach 25 Kilometer und wieder knapp 400 Höhenmeter war ich völlig platt daheim. 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Michel (Montag, 13 April 2015 16:43)

    Erinnert mich an meinen allerersten Wettkampf. Da suchte ich mir auch nichts geringeres wie den Tholeyer Schaumberglauf aus.

  • #2

    Timo (Montag, 13 April 2015 20:56)

    Hast du schon heimlich trainiert für den Litermontlauf und Berlaufmeister zu werden :)

  • #3

    runningthomas (Montag, 13 April 2015 21:54)

    Nein, ich trainiere meinen Orientierungssinn;-)