Familienausflug zum St. Wendel Marathon

Beim diesjährigen St. Wendel Marathon bzw. HM nahmen alle laufverrücken Familienmitglieder teil. (leider konnte ich bisher keine Fotos von ihnen finden). 

Zuerst ist mein Vater zu nennen, der sein Marathondebüt schon lange geplant und dafür trainiert hatte. Leider hat er sich im Vorfeld verletzt. Er entschloss sich aber zu kämpfen und den Marathon wie auch immer zu finishen. Mit einigen schmerzbedingten  Gehpausen hat er letztlich das Ziel erreicht. Herzlichen Glückwunsch zu dieser (Willens-) Leistung.

 

Der zweite Debütant an diesem Tage war mein Bruder. Auch er verletzte sich im Vorfeld, so dass ihm sechs komplette Trainingswochen zu Jahresbeginn fehlten. Er entschloss sich im letzten Moment dazu den Marathon doch zu laufen, eigentlich wollte er mit mir den Halben laufen. Er sollte diese Entscheidung nicht bereuen. Aber dazu später mehr.

Meine Freundin wollte eigentlich nur als Zuschauer an dem Lauf teilnehmen, denn sie hatte seit Oktober keinen langen Lauf mehr gemacht. Normalerweise läuft sie immer nur einen HM pro Jahr im Herbst. Nach morgendlichen Überredungskünsten meinerseits, hatte ich sie aber soweit, dass sie den HM läuft. Auch sie sollte es nicht bereuen. Nach 2:04 kam sie in neuer Bestzeit, sichtlich erholt ;-), ins Ziel.

Der einzige der mal wieder enttäuscht hat und keine Bestzeit gelaufen ist, war mal wieder ich ;-))))

Ich kam völlig ausgepumt als 14. nach 1:22:50 ins Ziel. Ich hatte die Strecke etwas unterschätzt. Auf der welligen und sehr windanfälligen Strecke war eine Bestzeit laufen zu wollen auch sehr ambitioniert ;-) Aber ich kannte den Lauf bis dato noch nicht, würde ihn aber jederzeit wieder laufen. Er ist wirklich super organisiert und wird von sehr vielen Zuschauern begleitet. Nächstes Jahr werde ich dort auch den Ganzen laufen. Da aber an diesem Tag die Marathon-Debütanten im Mittelpunkt stehen sollen, fällt mein Rennbericht ungewohnt knapp aus. Stattdessen veröffentliche ich an dieser Stelle den Bericht meines Bruders:


"Nachdem ich mich in den vergangenen Wochen eigentlich mit dem Gedanken arragiert hatte, in St. Wendel lediglich beim HM an den Start zu gehen, weil ich am Ende des Winters mit einer 6 wöchige Trainingspause wegen Patellasehnenproblemen zu kämpfen hatte, habe ich dem spontanen Gefühl, dass die Form reichen könnte, am Ende doch noch nachgegeben und mich für den ganzen Marathon nachgemdeldet.

Die ersten km liefen wirklich sehr gut: bei der 10km stand eine Zwischenzeit von 41:30 min zu Buche. 

In der Folge merkte ich, dass ich nach wie vor sehr gute Beine hatte und so legte ich noch einmal einen kleinen Gang zu.

Dadurch konnte ich die zweiten 10km in 40:20min und die dritten (km 20-30) sogar in 39:45 min.

Dann setzte langsam - wie zwangsläufig zu erwarten war - die Müdigkeit ein. Da das Feld mit ca. 200 Teilnehmern dünn besetzt war, gab es in dieser Phase auch keine Möglichkeit mehr, in der Gruppe zu laufen.

Als dann auf den letzten km der Wind auch noch immer stärker auffrischte und die Strecke gegen Ende einem ständigen Wechsel von langgezogenen Bergab und Bergauf Passagen unterlag, wurde es nun immer schwerer.

Bei km 36 waren schließlich alle Akkus komplett leer, sodass ich am Ende einiges an Zeit wegen nicht mehr zu vermeidenden Gehpausen verlor.

Insgesamt machte dies knapp 10 min aus, sodass die bis kurz vor Schluss möglich erscheinenden 2:55h nicht mehr hinhauten und es stattdessen auf eine Zielzeit von

3:04:50

hinauslief. Trotz dieses kleines Lehrgeldes bin ich mit dem Debut 100% zufrieden und habe auch schon Blut geleckt, das Abenteuer im nächsten Jahr erneut zu wagen „smile“-Emoticon

Ein riesen Lob gebührt auch der tollen Streckenorganisation, die mit zahlreichen Verpflegungsstationen, mehreren Livebands direkt an der Strecke und einem begeisterten Publikum die Veranstaltung absolut abrundeten.

Und nicht zu vergessen: ein großes Dankeschön an Steffi und ihre Familie, die mich während der langen Stunden lautstark anfeuerten und damit noch einmal zusätzlich motivierten.

So wurde es ein super schöner Tag, was auch für meinen Vater gilt, der den Marathon ebenfalls trotz Fersenverletzung gefinisht hat."

 

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