10.000 Meter für die Birne!

Letztes Wochenende nahm ich an meinen ersten Langstreckenmeisterschaften auf der Bahn teil. 10.000 Meter auf der Bahn bedeuten 25 Runden und das dies mental eine Herausforderung wird, war mir von Anfang an klar. Wäre ich tags zuvor beim Citylauf in St. Ingbert ein vernünftiges Rennen gelaufen, hätte ich die Meisterschaften vermutlich sausen lassen. 

Nachdem ich in der Vorwoche beim St. Wendel HM ein nicht ganz zufriedenstellendes Resultat erzielt hatte, erlebte ich im Anschluss eine Laufwoche zum vergessen. Nachdem ich Montags, Dienstags und Mittwochs gar nicht bzw. nur regenerativ trainiert hatte, wollte ich Donnerstags meine erste "Qualitätseinheit" absolvieren. Wegen diverser Probleme, diesmal der Hüfte und einer zugegeben gewissen Lustlosigkeit, musste ich die Einheit nach 5 Kilometern abbrechen. Vorab: Ja, ich habe die Hüftprobleme abklären lassen :-))), ist nichts Tragisches. Da ich ein Sturkopf bin, wollte ich diese Einheit Freitags beim Citylauf wieder reinholen. Geplant war ein Tempodauerlauf in etwa 39 Minuten. Als der Startschuss fiel, bin ich wie immer voll durchgestartet ;-) Es kam wie es kommen musste, nach 5 Kilometern brach ich saft- und kraftlos das Rennen mit Schmerzen in der Hüfte ab. Nach dem Lauf war ich völlig geknetscht, weil die Saison irgendwie bisher mehr Qual als Spaß war. Abends war ich noch fest entschlossen, eine längere Pause einzulegen ;-)

Am nächsten Tag war diese Depression aber Gott sei Dank schon wieder etwas verflogen und ich beschloss , die 10.000 Meter zu laufen! Scheiß drauf, ich konnte das Laufen ja nicht verlernt haben!!! Da ich aber sehr großen Respekt vor der Strecke hatte und ich mir sicher war, dass ein zu schnelles Tempo auf der Bahn gnadenlos bestraft wird, beschloss ich ganz diszipliniert und ohne Risiko loszulaufen. Meisterschaft und/oder Platzierungen hin oder her, an diesem Tag war mir finishen ganz, ganz wichtig. Ein weiterer Abbruch wäre für meine Psyche nicht förderlich gewesen ;-). Ich beschloss, ein Tempo von 1:30 pro Runde zu laufen, was am Ende eine solide 37:30 bedeuten würde. Und was soll ich sagen, ich kam zufrieden in genau 37:30 an. Die Runden gingen erstaunlich schnell vorbei. Ich war eigentlich nur auf mich und mein Tempo fokussiert. Auch die Tatsache, dass ich den Zweiten in meiner AK direkt vor mir hatte (5 Sekunden) und ich es schlicht nicht bemerkt hatte, sowie der 11. Platz in der Gesamtwertung (die ersten 10 kommen in die Bestenliste), konnten mir den Tag nicht mehr vermiesen :-) Ich war einfach froh, wieder eine gute Zeit gelaufen zu sein, immerhin Saisonbestzeit. Dieser Lauf war für meine Birne sehr wichtig und lässt mich die nächsten Rennen und Trainings wieder motiviert angehen. 

Morgen steht dann der Citylauf in Saarbrücken auf dem Plan und ich bin guter Dinge, dort erneut eine Saisonbestzeit zu laufen. Wenn mich die bisherige Saison etwas gelernt hat, dann ist es Geduld. Auch wenn ich da noch einiges mehr lernen kann :-). Für die nächsten Wochen habe ich mir vorgenommen, Stück für Stück wieder schnellere, aber realistische Zeiten zu laufen. Und wenn ich meine Ziele für 2015 nicht erfüllen kann, weil der Körper nicht alles mitmacht, dann ist das eben so. Die Hauptsache ist, dass der Spaß und die Lockerheit wieder kommen und diesbezüglich bin ich (wieder) guter Dinge.

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